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WEMAG-Batteriespeicherkraftwerk bekommt Zuwachs
Die WEMAG AG hat im Jahr 2014 ein leistungsstarkes Batteriespeicherkraftwerk in der Landeshauptstadt Schwerin in Betrieb genommen, das an den Ausschreibungen für Primärregelleistung teilnimmt. Im Juni 2017 wurde der Speicher auf eine Kapazität von 14,5 Megawattstunden (MWh) erweitert. Gegenwärtig entwickelt die WEMAG AG einen kleinen Batteriespeicher in einer Betonraumzelle, ähnlich einer Schaltstation.
Thomas Murche, Technischer Vorstand des kommunalen Energieversorgers gibt Einblicke in das Vorhaben.
Foto: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer
Herr Murche, wie zufrieden sind Sie mit der Wirtschaftlichkeit des Batteriekraftwerkes?
Das Batteriespeicherkraftwerk überzeugt am Markt und für die Refinanzierung wird seine Leistung in Höhe von 10 MW am Primärregelleistungsmarkt angeboten. Von den 37 Angeboten, die abgegeben wurden, bekam das gesamte Batteriespeicherkraftwerk Schwerin 36 Mal den Zuschlag.
Seit der Inbetriebnahme des Batteriespeicherkraftwerks Schwerin 1 und 2 konnte die Anlage bis Ende 2017 insgesamt 148 Mal angeboten werden und hat davon 144 Zuschläge erhalten. Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden.
Ihr Batteriespeicherkraftwerk hat Zuwachs bekommen. Aus welchem Grund?
Da die Energieerzeugung dezentraler wird, muss auch die Speicherung stärker dezentraler werden. Wir entwickeln daher in Zusammenarbeit mit der Intrivetec AG einen kleinen Batteriespeicher in einer Betonraumzelle, ählich einer Schaltstation. Je nach Anwendungszweck planen wir pro Station eine Kapazität von 0,5 bis 1,0 Megawattstunden. Nach dem Speicher in Schwerin soll dieses Projekt weitere Anwendungen erschließen.
Die Idee ist es, je nach Netzsituation Systemdienstleistungen für Übertragungs- oder Verteilnetzbetreiber anzubieten. Damit leisten wir in der Zukunft auch mit den kleinen Speichern einen Beitrag zur Verfügbarkeit und Stabilität von öffentlichen Netzen und kleinen Inselsystemen.
Darüber hinaus bietet der kleine Batteriespeicher den Kunden Funktionen wie die Eigenverbrauchserhöhung, die Bilanzkreisoptimierung sowie die Primärregelleistung als Erlösquelle und die Kappung der Lastspitzen, was zu Kostenvorteilen im Strombezug führt.
Für wann planen Sie den Rollout der kleinen Speicherkraftwerke?
Der Prototyp wird auf dem Gelände der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH errichtet. Die Kranung und Einbringung der Station auf dem Gelände ist für das zweite Quartal 2018 geplant. Und sie sollte dann vom dritten Quartal 2018 an zur Verfügung stehen. Sie bietet 500 kW präqualifizierbare Primärregelleistung, bis zu 1 MWh Speicherkapazität und eine USV-gesicherte Kundenanbindung von bis zu 160 kVA.
Uns erreichen dazu bereits heute viele Anfragen. Der kleine Batteriespeicher überzeugt insbesondere durch seinen hohen Standardisierungsgrad und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Gegenüber den häufig verwendeten Speicherlösungen in Containern bietet diese Station neben der Lebensdauer und Leistungsfähigkeit auch gute Integrierbarkeit in Netz und Industrieumgebungen.
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