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10.12.2020 11:48 Alter: 4 yrs

Wasserkraft ist unverzichtbar für Klima- und Artenschutz

Der World Wide Fund For Nature (WWF) aus Brüssel hat ein Manifest veröffentlicht, das sich gegen die Nutzung der Wasserkraft wendet, den Stopp des Baus neuer Wasserkraftanlagen und ein Ende deren Finanzierung und Förderung fordert. Vierzehn Verbände und Interessengemeinschaften aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien in Deutschland wenden sich mit einer eigenen Erklärung gegen die aus ihrer Sicht zu undifferenzierte und unzureichende Beurteilung der Wasserkraft. Eine Wortmeldung von Philipp Hawlitzky, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Nordrhein-Westfalen und stv. Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW


Philipp Hawlitzky, Geschäftsführer, AG Wasserkraftwerke NRW Foto: Mario Burda / LEE NRW

Die Wasserkraftbetreiber fühlen sich der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet. Fischschutz, Fischtreppen, Fischabstiege und fischfreundliche Turbinen: Die Wasserkraft macht bereits viel, um die Flüsse durchgängig zu gestalten und Fische zu schützen.

Das Manifest „Stoppt neue Wasserkraft in Europa“ des WWF und weiterer Umweltverbände verlässt mit seinem pauschalen Angriff jedwede rationale Diskussionsgrundlage. Es leistet damit keinen sachlichen Beitrag zu einer fachlichen Bewertung der Wasserkraft. Die Wasserkraft ist unverzichtbar für die Energiewende und den Klimaschutz. Sie leistet zugleich einen wichtigen Beitrag für die Gewässerökologie sowie den Artenschutz. In Zeiten von Trockenperioden wird zudem ihre Funktion der Wasserrückhaltung in den Gewässern immer wichtiger.

Wasserkraft leistet Beitrag zur Verbesserung der Gewässerökologie

Die Betreiber von Wasserkraftanlagen fühlen sich der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet und leisten einen wichtigen Beitrag, um die Nutzung der Wasserkraft in einem ökologisch-ökonomischen Gleichgewicht zu gewährleisten. Mit dem Bau von Fischwechselanlagen und Maßnahmen zum Fischschutz verbessert sich die gewässerökologische Situation der Fließgewässer vor Ort entscheidend. Die Wasserkraft betreibt aktiven Umweltschutz, um die Flüsse durchgängig zu gestalten und Fische zu schützen. Damit trägt sie zur Renaturierung der Gewässer bei und verbindet Klima- und Naturschutz.


Ein Stopp der Wasserkraftnutzung ist daher nicht nur für die Energiewende nachteilig. Sie wird an den vorhandenen Staustufen auch nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Gewässerökologie führen. Der Schutz der Fließgewässer erfordert keinen einseitigen Blick auf die Wasserkraft, sondern eine ganzheitliche Betrachtung. Dabei müssen alle Einflussfaktoren auf die Flüsse berücksichtigt werden.

Sachliche Diskussion zur Wasserkraft erforderlich

Im Sinne dieser ganzheitlichen Betrachtung und Bewertung der Wasserkraftnutzung ist eine sachliche Diskussion erforderlich. Der Klimawandel verlangt nach einer klimaschonenden Energiewirtschaft. Dabei ist die verstärkte Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen wie der Wasserkraft ein wesentliches Ziel der Energiepolitik. Sie ist von entscheidender Bedeutung, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, die Umwelt zu schützen und die Energieabhängigkeit im Hinblick auf fossile Energieträger zu verringern.

Der Nutzen der Wasserkraft ist von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung und nicht pauschal auf die Erzeugung von Energie beschränkt. Einseitige Positionen gegen die Wasserkraft blockieren einen ergebnisorientierten Dialog. Wir rufen daher den WWF und alle weiteren Umweltverbände dazu auf, sich sachlich und fachlich in die Diskussion um die Wasserkraft einzubinden, statt pauschale Äußerungen kundzutun. Weitere Infos:

www.wasserkraftwerke-nrw.de