Nachricht
Systemstabilität verlangt kooperative Zusammenarbeit
Wir sprachen mit Dr. Stephan Nahrath, Geschäftsführer der Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG zu wesentlichen Linien der im Jahr 2016 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung. Foto: www.studio-braun.com
Seit 2013 agiert die Westfalen Weser Energie-Gruppe (WWE) unter dem Motto „Gemeinsam Energie bewegen“. Insgesamt 52 Kommunen und Kreise sind an dem rein kommunalen Unternehmen beteiligt. In ihrer strategischen Neuausrichtung konzentriert sich die Gruppe mit dem „WWE-Erfolgsmodell“ auf werthaltiges Wachstum auch außerhalb der Netze zur Sicherung von Rendite und Ergebnis.
Herr Dr. Nahrath, was gab den Anstoß für eine neue strategische Ausrichtung?
Die Rahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen
werden nicht leichter,
Zwänge aus der Regulierung, die berechtigten
Ausschüttungserwartungen der Kommunen als
Investoren an uns sowie die demografische
Entwicklung sind die wichtigsten Faktoren.
Neue Wege zu gehen ist auch in dieser Situation
ein Zeichen unternehmerischer Verantwortung.
Da wir kommunalen Gesellschaftern
verpflichtet sind, ist unser Blick zudem ganzheitlich
auf die Region gerichtet. Die Teilhabe
für Kommunen muss sich auch in finanzieller
Hinsicht lohnen, erst wirtschaftlicher Erfolg
bringt Bewegungsfähigkeit. Und die wiederum
ist entscheidende Voraussetzung für die zukunftsfähige
Entwicklung einer Kommune.
Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Projekt „Zukunftsfähigkeit“?
Für uns ist wichtig, die Entwicklung der
Westfalen Weser Energie-Gruppe langfristig
zu festigen. Deshalb gab es im Sommer 2016
einen ersten Wettbewerbsvergleich. Die
Analyse ergab, dass wir im Grundsatz wirtschaftlich
gut aufgestellt sind. Sie verdeutlichte
aber auch das sich ändernde Umfeld. Mit
der Schlussfolgerung, die Strategie des Konzerns
als effizienter Dienstleister mit einem
wesentlichen Fokus auf kommunale Kunden,
auf die Sondierung von profitablen Wachstumsfeldern
und auf die Optimierung der
Geschäftsprozesse
auszurichten.
Um mögliche Wachstumsfelder zu finden,
wurde das Portfolio der Dienstleistungen in der
Unternehmensgruppe geschärft. Besonders die
Themen Energienetze, Elektromobilität und
Straßenbeleuchtung bieten hier Möglichkeiten
für weiteres Wachstum. Andere energienahe
Dienstleistungen, wie z. B. der Ausbau von
Breitband oder die Rückgewinnung von Phosphor
aus Klärschlamm, und Stadtwerke-Beteiligungen
werden auf ihre Profitabilität geprüft.
Welchen Stellenwert in der Unternehmensstrategie hat das „WWE-Erfolgsmodell“?
Unsere Tochtergesellschaften Westfalen Weser Netz GmbH (WWN), Energieservice Westfalen Weser GmbH (ESW) und die Westfalen Weser Beteiligungen GmbH (WWB) sind in Ostwestfalen- Lippe, im Weserbergland und im nördlichen Sauerland als regionale Dienstleister der kommunalen Daseinsvorsorge tätig. Die WWN besitzt umfassende Erfahrungen und Kompetenzen im Betrieb von Strom-, Gas- und Wassernetzen. Die ESW versteht sich als Impulsgeber für die Umsetzung der Energiewende vor Ort und als Partner für klimaeffiziente Wärme- und Contractinglösungen in der Region.
Mit der WWB ermöglichen wir die Bündelung sämtlicher Dienstleistungen für Kommunen, bestehende und zukünftige Beteiligungen an Stadtwerken sowie Investitionen in infrastrukturnahe Bereiche. Somit haben wir durch das „WWE-Erfolgsmodell“, der Beteiligung der Konzessionsgeber an ihren Netzen, und durch den Ausbau von Dienstleistungen und Beteiligungen eine attraktive Zukunftsplattform für Kommunen und Stadtwerke in der Region geschaffen.
www.ww-energie.com