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19.04.2021 18:15 Alter: 4 yrs

Redispatch 2.0 verlangt hochpräzise und zuverlässige Erzeugungsprognosen

Durch Redispatch 2.0 soll das bisher getrennt geregelte Einspeisemanagement in einen gesamtheitlichen Mechanismus überführt werden. Künftig sollen alle am System beteiligten Anlagen ihren Beitrag zur Vermeidung von Netzengpässen leisten. Meteorologische Daten sind dafür unverzichtbar. Wir sprachen darüber mit Alexander Lehmann, Geschäftsführer von UBIMET, führender Anbieter hochpräziser maßgeschneideter meteorologischer Dienstleistungen.


Alexander Lehmann, Geschäftsführer, UBIMET Deutschland Foto: UBIMET

UBIMET setzt bei der Optimierung von Windund Solarprognosen auf sogenannte Metaprognosen. Hierbei werden fortlaufend die Stärken und Schwächen verschiedener Modelltypen analysiert. Aus der Kombination und intelligenten Gewichtung dieser jeweils punktgenauen Anlagen- Prognosen ergibt sich eine Best-of-Prognose, die im Rahmen von Redispatch 2.0 zur Verfügung gestellt wird.

Herr Lehmann, UBIMET bietet seit kurzem ein Webinar zum Thema Redispatch 2.0 an. Mit welchem Hintergrund?

Das Hintergrundverständnis in Bezug auf Wetterdaten und die Erstellung von Erzeugungsprognosen gehört im Rahmen von Redispatch 2.0 zum Basiswissen für Netzbetreiber. Für viele Verteilnetzbetreiber ist gerade das Thema der Wind- und PV-Erzeugungsprognosen neu. Künftig müssen Speicher und Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, KWK-Anlagen ab 100 KW sowie Anlagen größer 30 KW, die durch einen Netzbetreiber fernsteuerbar sind, ihren Beitrag zur Vermeidung von Netzengpässen leisten. UBIMET kann dabei unterstützen, diesen Teil der Redispatch 2.0-Herausforderungen zu meistern. Denn der Oktober 2021 als Termin zur Einführung des neuen, einheitlichen Redispatch-Regimes rückt näher.

UBIMET ist ein erfahrener Experte im Bereich Energie- Meteorologie. Wir bedienen seit vielen Jahren Unternehmen in der Energiebranche. Mit unserem Angebot „Redispatch 2.0 – Webinar“ sollen Netzbetreiber in die Lage versetzt werden, Wetter- und Erzeugungsprognosen qualifiziert zu nutzen und zu bewerten.

Kürzlich lief das erste Webinar, wie war die Resonanz?

Für den Einstieg sind wir mit der Resonanz hoch zufrieden, es hatten sich Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet angemeldet. Im Webinar wurden wetterrelevante Fragestellungen beleuchtet wie:

• Welche Daten sind gefordert?

• Was ist meteorologisch möglich & sinnvoll?

• Was erwartet die BNetzA in Bezug auf die meteorologische Datenqualität – Stichwort vereinfachte Spitzabrechnung bei Wind und PV?

• Wie lassen sich finanzielle Risiken durch Redispatch 2.0 minimieren?

Großes Interesse fanden die Hintergrundinformationen zur Entstehung von Prognosen und den wichtigsten Stellschrauben bei der Qualität von Prognosen. Benchmarks unter Anbietern zeigen, dass die Unterschiede doch erheblich sein können, teils liegen bei der Prognosegüte mehr als 10 Prozentpunkte zwischen den Anbietern. Das Thema ist daher nicht zu unterschätzen, gerade auch bei höherer Betroffenheit.

Können Sie ein Beispiel für die Anwendung der UBIMET-Prognosen nennen?

UBIMET beliefert beispielsweise die WEMAG Netz GmbH - regionaler Verteilnetzbetreiber in Mecklenburg sowie Teilen Brandenburgs und Niedersachsens - seit Jahren mit Wind- und Solarstromprognosen für ausgewählte Referenz-Parks für die kommenden Tage. Die WEMAG nutzt diese Prognosen für ein aktives Engpassmanagement. Diese Daten werden zukünftig auch im Rahmen des Redispatch eine wesentliche Rolle spielen, um Netzengpässe rechtzeitig zu identifizieren und Maßnahmen für einen sicheren Netzbetrieb einzuleiten.

Dank für das Gespräch.

Weitere Information unter: www.ubimet.com