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21.12.2022 09:46 Alter: 2 yrs

Plattform für die Energiewende

Die Energiewende stellt Versorgungsunternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Die Regulierungsbehörden ändern die Marktregeln, das Marktgeschehen wird immer dezentraler, die Menge der Daten wächst. Gleichzeitig sinken die Margen im Kerngeschäft und die Ansprüche der Verbraucher an den Service wachsen. Ist Digitalisierung hier die Antwort auf alle Fragen? Und wie müsste ein Softwaresystem aussehen, das Versorgern erfolgreiche Wege in die Zukunft öffnet? Dr. Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender der Schleupen SE informiert darüber in einem Gastbeitrag für THEMEN!magazin.


Dr. Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender Schleupen SE Foto: Schleupen

Unser Ziel ist es, die Digitalisierung der Versorgungs - wirtschaft voranzutreiben.“ Dr. Volker Kruschinski

Die Energiewende ist für Versorgungsunternehmen nicht allein wegen der Umstellung auf regenerative Energien eine große Herausforderung. Die Abkehr von fossilen Energieträgern hin zum Strom fordert die Netze in bisher ungekannter Weise. Denn dezentrale Erzeugung und die Digitalisierung des Messwesens führen zu einem explosionsartigen Wachstum der Datenmengen. Dies bedeutet wiederum, dass Software in diesem Bereich neu gedacht werden muss, nicht nur wenn es um die Netzsteuerung geht, sondern auch um die Geschäftsprozesse wie beispielsweise die Abrechnung. Wir sind sogar einen Schritt weiter gegangen und haben nicht nur eine der modernsten Plattformen im Energiebereich entwickelt, sondern darauf eine Billing-Lösung gesetzt, die die neuen technologischen Möglichkeiten nutzt. Somit können wir Abrechnungsprozesse hocheffizient und wirtschaftlich für Energieversorger aller Größenordnungen anbieten, was eine echte neue Alternative für den Markt darstellt.

Ein klassisches Dilemma: Standardisierung versus Flexibilität

Die Situation im Versorgungsmarkt stellt ein klassisches Dilemma der Digitalisierung dar: Es soll möglichst viel automatisiert werden, um die ständig wachsende Menge der Daten und damit die zunehmende Unübersichtlichkeit zu bewältigen sowie die Kosten zu senken. Gleichzeitig ist ein Maximum an Flexibilität gefragt, damit neue Entwicklungen in Softwaresystemen abgebildet werden können. Das Problem dabei: Automatisierung erfordert Standardisierung, denn es ist zu aufwendig, zahllose Sonderfälle zu programmieren. Standardisierung und Flexibilität sind aber ein klassischer Widerspruch. Moderne Softwaresysteme müssen Wege finden, diesen Konflikt zu lösen. Dafür gibt es zwei Denkrichtungen: Entweder beginnt man bei der Technologie und ihren Möglichkeiten oder beim Geschäftsprozess und seinen Anforderungen.

Systeme vom Geschäftsprozess her denken

Ich bin der festen Überzeugung, dass letztere Denkweise der effizientere Weg ist. Software für die Versorgungswirtschaft muss vom Geschäftsprozess her gedacht werden. Wer den Prozess von Anfang an im Blick hat, kann ihn direkt ins System hineinverlegen. Das System arbeitet entlang des definierten Prozesses. Nur wenn konkrete Fälle vom definierten Standard abweichen, muss ein Mitarbeiter eingreifen. Im optimalen Fall kann das System auf diese Weise Prozesse voll automatisiert abarbeiten. Das spart Zeit und Kosten. Um so vorzugehen, muss man nicht nur gut Software entwickeln können, sondern auch die Geschäftsprozesse der Versorgungswirtschaft tief durchdringen.

Flexibilität durch Technologie schaffen

Gleichzeitig stellt sich bei dieser Denkweise vom Prozess her aber die Frage: Was passiert, wenn sich Prozesse ändern? Dies ist genau der Punkt, an dem der technologische Ansatz ins Spiel kommt. Das System muss technologisch so gedacht sein, dass der im System ablaufende Prozess veränderbar ist, ohne alles neu zu programmieren zu müssen. Flexibilität ist also eine Frage der Architektur. Das System muss eine hohe innere Beweglichkeit zulassen und schon auf Flexibilität hin entwickelt sein. Nur so lassen sich die vielen regulatorischen Änderungen, denen der Markt ausgesetzt ist, fristgerecht und auch zu vertretbaren Kosten umsetzen. Denn Konfiguration ergänzt hier die Programmierung. Aber welche technologischen Voraussetzungen machen ein System flexibel?

- Das System verfügt über eine einheitliche Datenstruktur (kanonisches Datenmodell).

- Die Funktionsbausteine kommunizieren nach einem bestimmten Standard. Beispielsweise können sie als Web-Services realisiert werden.

- Es gibt eine schnelle, interne Kommunikationsebene im System, einen Servicebus.

- Das System verwendet moderne Standards der Prozessmodellierung, beispielsweise BPMN 2.0 (Business Model and Notification).

Auf diesem Weg erreicht das System eine große innere Flexibilität sowie eine große Offenheit nach außen. Denn über die Web-Services lassen sich Systeme und Anwendungen aus der Hand Dritter so anbinden, als wären es eigene Funktionsbausteine.


Offenheit als erfolgskritischer Faktor

Offenheit für Systeme aus der Hand Dritter ist eine zwingende Notwendigkeit. Denn die Zahl der Aufgaben und Geschäftsfelder wächst stetig. Dafür einzelne Anwendungen zu entwickeln, wäre für ein einzelnes Unternehmen schon personell nicht zu stemmen. Außerdem wollen moderne Versorger für jede einzelne Anforderung die IT-Lösung einsetzen, die ihren individuellen Vorstellungen am besten entspricht. Deshalb ist die offene Plattform das Softwaremodell der Stunde. So, wie die Erzeugung von Energie immer dezentraler wird, wird auch die IT-Landschaft der Unternehmen immer vielfältiger.

Grafik: Schleupen

Mit unserer Softwareplattform Schleupen.CS automatisieren wir die Geschäftsprozesse und helfen so Versorgungsunternehmen, ihre Prozesskosten zu senken. Gleichzeitig sorgen wir für Leistungsfähigkeit und für die nötige Flexibilität, um die neuen Anforderungen der Energiewende bewältigen zu können.

Moderne Kundenserviceprozesse

Aber auch die Kundenerwartungen fordern ein solches System. Denn die Kunden sind von den großen Internetkonzernen gewohnt, dass alles einfach und online zu erledigen ist. An ein Stadtwerk stellen sie die gleichen Anforderungen wie an Amazon. Das erfordert moderne Wege der Kontaktaufnahme. Portale mit einem einheitlichen Login oder eine App gehören heute zum Standard. Der Wettbewerbsdruck sorgt auch dafür, dass Versorger wie Stadtwerke ihre Kunden mit Mehrwertleistungen zu binden versuchen. Energiekunden kommen günstiger ins Schwimmbad, die Stadtwerke-App bietet gleich auch noch den Abfallkalender und Informationen zum öffentlichen Nahverkehr. So wird Regionalität durch moderne Technologie direkt erfahrbar. Gleichzeitig kann sie die Servicekosten deutlich reduzieren.

Warum wir unsere Plattform Schleupen.CS neu entwickelt haben

Diese grundsätzlichen Überlegungen haben uns schon vor einigen Jahren zu der Erkenntnis gebracht, dass nur eine Neukonzeption unserer Software zu einer Plattform führt, die Versorgungsunternehmen fit für die Zukunft und die Energiewende macht. Aus diesem Grunde haben wir unsere Softwareplattform Schleupen.CS grundsätzlich neu entwickelt. Das System bietet heute alles, was ein Versorger von morgen von einer Softwareplattform fordern kann: Skalierbarkeit, Mengenfähigkeit, Kosteneffizienz, Flexibilität, Offenheit und Cloud-Fähigkeit sowie ein großes Netzwerk aus Partnerlösungen.

Weitere Informationen unter: Opens external link in new windowwww.schleupen.de