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Ostdeutsches Energieforum: Die Denkfabrik zur Energiewende
Als Marktplatz der Ideen bleibt das Ostdeutsche Energieforum gerade in Zeiten der Energie- und Verkehrswende überaus wichtig und zeigt sich als eine ideale Plattform zur Diskussion um den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland. Zu aktuellen Akzenten des Forums im Jahr 2021 sprachen wir mit Dr. Burkhardt Greiff, Sprecher der Interessengemeinschaft Ostdeutscher Unternehmerverbände und Vorsitzender des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e. V.
Das Ostdeutsche Energieforum 2021 stand unter der Leitfrage: European Green Deal, Strukturstärkungsgesetz, Corona-Krise. Welche Chancen ergeben sich für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland aus den aktuellen Entwicklungen?
Über 250 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und dem ostdeutschen Mittelstand diskutierten Ende September 2021 in HALLE 14 auf der Leipziger Baumwollspinnerei und digital.
Herr Dr. Greiff, was macht das Besondere des Ostdeutschen Energieforums aus?
Das Ostdeutsche Energieforum ist seit 2012 die Denkfabrik und Expertenforum zur Energiewende und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen Ostdeutschlands in diesem Prozess. Seit nunmehr 10 Jahren sind die Interessengemeinschaft Ostdeutscher Unternehmerverbände und Berlin gemeinsam mit der IHK zu Leipzig Veranstalter dieses hochkarätig besetzten Forums. Ziel des Forums ist es, die Interessen Ostdeutschlands zu bündeln und diesen auf nationaler und europäischer Ebene eine Stimme zu verleihen. Längst ist die Energiewende von einem Nischenprojekt zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geworden. Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens und dem Kohleausstieg bis spätestens 2038 sowie dem damit verbundenen Strukturwandel stehen enorme Herausforderungen vor uns. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr im Netzwerk wichtige Fragen der Energiewende in Deutschland und besonders in Ostdeutschland diskutiert. Akzeptanz, Chancen und besonders das wie weiter für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland standen im Mittelpunkt und es wurden wesentliche Botschaften an die Politik, Energiewirtschaft und Wissenschaft gerichtet.
Welche Themen standen im Fokus der Betrachtung und Diskussion?
Übergreifend für die Veranstaltung standen die Chancen der Energiewende für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland im Fokus. Den Spannungsbogen künftiger politischer Herausforderungen unterstrich hier Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Nach der Bundestagswahl, sagte er, brauche Deutschland eine Stunde der Wahrheit. Die Diskussion um den Ausbau der Erneuerbaren Energien, erfolge nach dem Motto: Es müsse werden – um jeden Preis. Völlig unstrittig sei, dass es mehr Erneuerbare Energien braucht als bisher. Aber ob wir auf diesem Weg Deutschland wettbewerbsfähig halten, ist nicht entschieden. Auch sei es nicht zielführend, den Kompromiss zum Kohleausstieg ständig in Frage zu stellen. Klimaneutralität und Versorgungssicherheit sollte man nicht gegeneinander ausspielen
Wie ist Ihr Blick auf das Jubiläumsforum?
Ich habe bei diesem Ostdeutschen Energieforum wiederholt empfunden, dass die Mehrheit der Referenten und Teilnehmer über die Energiewelt von Heute und Morgen offen und nach vorn gerichtet diskutiert hat. Wir waren früher oft eher beim Bewahren, Erhalten, Begründen. Natürlich stehen für unsere mittelständisch geprägten Unternehmen die Themen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit oben auf der Agenda. In diesem Jahr haben die ambitionierten Ziele des Klimaschutzes und damit einhergehend Herausforderungen aber auch Chancen für unsere Unternehmen die Diskussionen geprägt. Das stimmt mich sehr positiv, auch für das Ostdeutsche Energieforum und seine Zukunft.