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19.11.2014 10:28 Alter: 10 yrs

Ohne KWK-Kraftwerke gerät die Energieversorgung ins Wanken

Ein Signal nach Berlin für eine sichere und faire Energieversorgung. In seiner Wortmeldung unterstreicht Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG, konventionelle Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren, sind für eine verlässliche Energieversorgung in Deutschland unverzichtbar


Foto: Stadtwerke Duisburg AG

Mit ihrer aktuellen Energiepolitik schafft die Bundesregierung gegenwärtig für die Betreiber von Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine wirtschaftliche Situation, die dramatisch ist. Wir betreiben als Stadtwerke Duisburg zwei Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung: ein Kohlekraftwerk im Stadtteil Hochfeld und ein Erdgaskraftwerk im Stadtteil Wanheim. Zusammen verfügen sie über eine Leistung von 385 Megawatt elektrisch und 386 MW thermisch. Dies reicht aus, um die Großstadt mit Strom und Fernwärme zu versorgen. Allerdings sind wir als Stadtwerke Duisburg nicht mehr in der Lage, beide Kraftwerke kostendeckend zu betreiben. Vielmehr schreiben wir derzeit im Bereich der Energieerzeugung Verluste in Millionenhöhe.

Dabei sind die Anlagen gerade weil sie neben Strom auch Fernwärme zum Heizen für Duisburger Haushalte erzeugen sehr effektiv und klimaschonend. Sie stehen im Unterschied zu vielen erneuerbaren Energien auch dann zur Verfügung, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Der Vorteil von KWK besteht gerade darin, dass die bei der Stromerzeugung anfallende Prozesswärme zur Erwärmung von Wasser genutzt wird. Dieses wird anschließend mit einer Temperatur von bis zu 130° C in das Duisburger Fernwärmenetz eingespeist und kann von den angeschlossenen Haushalten zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden.

 

KWK-Kraftwerke nicht ausblenden

Nach unserer Auffassung fördert die derzeitige Energiepolitik in Deutschland zu einseitig die erneuerbaren Energien, indem Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft bevorzugt und zu festen Vergütungssätzen ins Netz eingespeist wird. Dies geht zu Lasten der Betreiber von KWK-Kraftwerken, die ihren Strom nicht mehr gewinnbringend vermarkten können. Zudem fehlt Stadtwerken dann das Geld, in weitere effiziente, klimaschonende Technologien zu investieren und ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten.

KWK schont die Umwelt, da Wärme in den Kraftwerken nicht ungenutzt verloren geht, sondern sinnvoll verwertet wird. In KWK-Anlagen wird Brennstoff nicht nur in Strom umgewandelt, sondern auch die dabei entstehende Wärme weiter verwendet. Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung sind daher deutlich effektiver als herkömmliche konventionelle Anlagen und erreichen Nutzungsgrade von bis zu 90 Prozent. Das heißt, dass im Idealfall lediglich 10 % der Energie des Brennstoffs bei der Verbrennung verloren gehen und der Rest vollständig in Strom und Wärme umgewandelt wird. Auch die Vorteile von KWK-Kraftwerken zur Vermeidung von CO2- Emissionen sind unbestritten, so kann der Einsatz von KWK bis zu 25 % der für das Jahr 2050 prognostizierten gesamten CO2-Emissionen in Deutschland einsparen.

Unser Signal an die Bundespolitik, die Wirtschaftlichkeit von Stadtwerken und ihrer Kraftwerke ist essentiell für die nachhaltige Entwicklung einer Kommune. Und Kraft- Wärme-Kopplung kann in einem zunehmend von fluktuierenden erneuerbaren Energien geprägten System einen wichtigen Beitrag zu einer zukünftig sicheren und bedarfsgerechten Energieversorgung leisten.

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