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28.04.2022 09:56 Alter: 2 yrs

Integration von IT-Systemen für besseres Prozessmanagement

Datengetriebene Geschäftsmodelle werden für Energieversorger immer wichtiger und damit die Notwendigkeit, Prozesse durchgängig und effizient zu managen. IT-Unternehmen sind gut beraten, sich in ihrem Produktportfolio auf diese Herausforderung einzustellen. Im Interview spricht Bodo Ruppach, Geschäftsführer msu solutions aus Halle (Saale) über die Notwendigkeit, mit IT-Systemen Prozesse durchgehend zu managen.


Bodo Ruppach, Geschäftsführer msu solutions GmbH Foto: Marco Warmuth

„Es wird oft an Schnittstellen gearbeitet, aber nicht in Prozessen gedacht. Der bessere Ansatz ist es, die zunehmende Komplexität durch Interoperabilität der Systeme beherrschbarer zu machen.“ Bodo Ruppach

Herr Ruppach, können Sie uns einen kurzen Einblick in die Produktangebote von msu solutions geben?

Im Angebotsspektrum haben wir ERP-Software für sehr verschiedene Anwendungen in der Energie- und Wasserwirtschaft, der Wärmeversorgung, für Wohnungsunternehmen etc. sowie umfangreiche Dienstleistungen für Digitalisierungsprojekte, Anwenderschulungen und Managementunterstützung. Unsere ERP-Systeme sind für mittlere Unternehmen mit allen Marktrollen und Sparten konzipiert, die bis zu 100.000 Endkunden versorgen. Das entspricht ca. 90 % der Unternehmen der Branche in Deutschland, Österreich und vielen europäischen Ländern. Wir verzeichnen aber auch zunehmendes Interesse größerer Unternehmen und von Konzernen an MSU-ERP-Produkten zur Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Insbesondere heutige SAP-Anwender sind aktuell sehr an ERP-Systemen auf der Plattform Microsoft Dynamics Business Central 365 interessiert, auf der die MSU-Branchenprodukte, wie msu.energie365, msu.wasser365 und msu.wärme365 angeboten werden.

Wie bewerten Sie die Integration von IT – Systemen für die strategische Entwicklung von Unternehmen?

Bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle tendiert die Branche gerne dazu, individuelle Lösungen für jedes neue Geschäftsfeld zu schaffen. Dies ist jedoch umständlich, denn unsere Energiewelt wird immer vernetzter und digitaler. Nicht umsonst bezeichnet man Daten als den wertvollsten Schatz der Energieversorger. Hier ist die Herausforderung, mit Unterstützung von modernen ERP-Systemen und fachlichem Knowhow, diesen Datenschatz aus der Vielzahl von Mess-, Prozess- und Kundendaten für neue Geschäftsfelder wirklich zu erschließen und damit neue Assets im Unternehmen zu schaffen.

Warum macht es für Energieversorger Sinn, Prozesse durchgängig und effizient zu managen?

Energieversorger sind wirkliche Networker, im positiven Sinne gemeint. Sie kommunizieren täglich über verschiedene Medien mit Kunden, mit Marktpartnern und Dienstleistern. Die Mitarbeiter der Energieversorger werden dabei von einer Vielzahl von technischen und IT-Systemen unterstützt, die aber oft nicht miteinander interagieren. Mit jeweils in sich geschlossenen Software-Architekturen funktioniert dies auch nur bedingt. Daher wird oft an Schnittstellen gearbeitet, aber nicht in Prozessen gedacht. Der bessere Ansatz ist es, die zunehmende Komplexität durch Interoperabilität der Systeme beherrschbarer zu machen. Deshalb bietet die MSU ERP-Lösungen an, die mit anderen IT-Systemen modular kombinierbar, aber vor allem mit diesen Systemen auch prozessorientiert interagieren können.

Interoperabilität der Systeme, worin sehen Sie die Vorteile?

Die Datenübertragung zwischen diesen Systemen erfolgt über moderne Webservices. Diese dienen einerseits zum Austausch von operativen Daten, aber auch genauso zur systemübergreifenden Prozessgestaltung der miteinander verbundenen IT-Systeme. Wichtig hierbei ist, dass jeweilige IT-System mit der entsprechenden Kompetenz über Daten und Prozesse sollte diese auch führen. Um ein einfaches Beispiel zu nennen, die Verwaltung der Debitoren- und Abrechnungsprozesse erfolgt im ERPSystem und die Dokumentenverwaltung im DMS-System. Beide Systeme müssen über Webservice automatisiert und ohne zusätzliche Nutzereingriffe miteinander interagieren. Der Bearbeiter soll die Daten nicht zwischen mehreren Systemen hin und her schaufeln, wie das heute noch vielfach der Fall ist. Er soll die Daten systemübergreifend nutzen können. Dazu müssen die Systeme miteinander über Webservice verbunden und zueinander kompatibel sein.

Heute bieten immer mehr Systeme moderne Webservices, wie SOAP und ODATA bereits im Standard an. Wir bieten als MSU sehr leistungsfähige Webservices zu verschiedenen Branchenanwendungen an, die zunehmend auch in der Azure-Cloud mit msu.energie365 interagieren.

Grafik: msu

Die neue Produktgeneration ist in der Praxis - msu.wasser365 und msu.energie365

Welchen Kundennutzen bietet die m8mit-Cloud als Service-Plattform für Ladestrom-Anbieter (CPO)?

Mit m8mit bieten wir eine Cloud-Service-Plattform für Ladestrom-Anbieter, sogenannten Charge Point Operatoren (CPO) an, die Ladeinfrastruktur zur 24/7-Nutzung im privaten, halböffentlichen oder öffentlichen Raum betreiben wollen. Zur Service-Dienstleistung für Ladestrom-Anbieter zählen Abrechnungsservice inkl. Zahlungsverkehr, Kundenmanagement, Finanzbuchhaltung sowie Support und Hotline bei freier Preisgestaltung in ihren E-Mobilitätstarifen. Unser Angebot umfasst mit Kunden-App und Webportal auch die Ladestrom-Kunden, da über die m8mit-Plattform die Abrechnungs- und Zahlungsvorgänge abgewickelt werden. Möglich sind u. a. anonyme Ad-hocLadung für Gäste als E-Mobil-Nutzer ohne Registrierung. Die Zahlungsabwicklung erfolgt über die Mobilfunk-Provider nach Anmeldung via SMS oder QR-Code. Aber auch Kreditkarte, PayPal und jetzt auch die Zahlungsabwicklung mit der EC-Karte über die Deutsche Bank in Frankfurt ist mit voll automatisierten, KI-unterstützten Prozessen in der m8mit-Plattform möglich, die bereits von mehr als 100 Energieversorgern und Wohnungsunternehmen genutzt wird.

Die GETEC-Gruppe Magdeburg und Wiener Wasser haben sich für msu solutions als IT-Partner entschieden, was gab den Ausschlag?

Viele Ver- und Entsorger schätzen die große Komplexität der Anforderung an die IT-Systeme mittlerweile realistischer ein. Für Digitalisierungsprojekte werden daher zunehmend hoch flexible und intelligente ERP-Systeme genutzt, die mit einer Vielzahl von weiteren Systemen prozessorientiert zusammenarbeiten können. Hier konnten wir uns als Bieter mit dem Microsoft- und MSU-ERP-System in qualifizierten Bieterwettbewerben gegen viele Wettbewerber, wie SAP durchsetzen. Wir zählen als MSU zu den Anbietern einer neuen Generation von IT-Systemen, die diese Anforderungen der Branche sehr ernst nehmen und damit mittlerweile mehr als 200 Unternehmen begeistern konnten.