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13.01.2012 23:07 Alter: 13 yrs
Kategorie: Klimaschutz

Nord Stream Pipeline: Langfristige Energiesicherheit


Anlandestelle der Nord Stream Pipeline in Lubmin, Greifswald, Foto: Nord Stream AG

Es ist ein technisches Meisterwerk: Die Ostsee-Pipeline Nord Stream. Auf 1224 Kilometern verläuft die Leitung auf dem Grund des Meeres und verbindet so Westeuropa mit den großen Erdgasvorkommen Sibiriens. Drei Verlegeschiffe hatten in den vergangenen anderthalb Jahren täglich rund zwei Kilometer der Pipeline verschweißt und auf dem Grund der Ostsee abgelegt. Nun ist der erste von zwei Leitungssträngen komplett und an das europäische Netz angebunden. Über die Ostsee-Pipeline Anbindungsleitung – kurz OPAL – wird das russische Erdgas weiter transportiert. Mit der gemeinsamen Inbetriebnahme der Nord Stream und der OPAL-Pipeline strömt seit dem 8. November 2011 erstmals Gas aus Sibirien auf direktem Weg zu den Verbrauchern in Westeuropa. „Die Leitungen werden einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Erdgasversorgung in Deutschland und Europa leisten“, erklärt Dr. Gerhard König, Sprecher der WINGAS-Geschäftsführung.

Die Erdgasleitung OPAL
Es ist die größte Erdgaspipeline Europas: Die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) verbindet die Nord Stream mit dem europäischen Erdgasleitungssystem und transportiert das an der Ostseeküste ankommende Erdgas weiter zu den deutschen und europäischen Erdgaskunden. Die Erdgasleitung verfügt über eine Transportkapazität von 36 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, was rund einem Drittel des derzeitigen deutschen Jahresbedarfs an Erdgas entspricht. Die OPAL-Pipeline wird von dem Gemeinschaftsunternehmen der BASF-Tochter Wintershall und des russischen Erdgasproduzenten OAO Gazprom zusammen mit der E.ON Ruhrgas AG errichtet. Rund eine Milliarde Euro investierten die beiden Unternehmen für die Errichtung der Erdgasleitung OPAL. Vielerorts entlang der Trasse sorgte das für einen wirtschaftlichen Aufschwung: Gastronomie und Hotellerie, Einzelhandel und Baugewerbe profitierten von den Gästen und Aufträgen, die der Leitungsbau mit sich brachte. Die OPAL führt über 470 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen und transportiert das Erdgas aus der Nordsee bis in die Tschechische Republik. Auch sie ist eine technische Meisterleistung. Über 26.000 rund 15 Tonnen schwere und 18 Meter lange Rohre wurden in den vergangenen zwei Jahren im Osten Deutschlands verlegt und machten die OPAL in dieser Zeit zur längsten Baustelle Deutschlands. An der Trasse waren in dieser Zeit bis zu 2.500 Arbeiter im Einsatz: „Allesamt Pipeline-Experten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten“ erklärt Bernd Vogel, Geschäftsführer der OPAL NEL TRANSPORT GmbH, ein Unternehmen der WINGAS-Gruppe und einer der Netzbetreiber der OPAL. 

Die Erdgasleitung NEL
 Die zweite Anbindungsleitung, die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL), führt über 440 Kilometer vom Anlandepunkt der Nord Stream in Richtung Westen an Hamburg und Bremen vorbei bis nach Rehden in Niedersachsen, wo das Erdgas schließlich gespeichert oder in das bestehende Erdgasleitungsnetz geleitet wird. Sie schließt damit eine Lücke in der europäischen Erdgastransportinfrastruktur. Die Bauarbeiten für die NEL haben im Frühling dieses Jahres begonnen. Von den insgesamt 440 Leitungskilometern sind bereits über 230 Kilometer verlegt und rund 300 Kilometer verschweißt. Errichtet wird die Pipeline von der WINGAS-Gruppe und der E.ON Ruhrgas. An der NEL beteiligt sind neben der WINGAS und der E.ON Ruhrgas, die niederländische Erdgastransportgesellschaft N.V. Nederlandse Gasunie und der belgische Netzbetreiber Fluxys G. Ab 2012 werden jährlich bis zu 20 Milliarden Kubikmeter durch die NEL strömen. So trägt die NEL so beträchtlich zur Sicherung des europäischen Energiebedarfs bei.

Weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.wintershall.com