Nachricht
Nachhaltige Wirtschaft – Studiengänge mit Perspektive
Nachhaltigkeit ist kein moderner Begriff des 21. Jahrhunderts, denn seit 1830 gibt es in Deutschland die Forschung und Lehre mit der Natur für den Menschen. An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) studieren junge Menschen seit genau 25 Jahren, bzw. seit 20 Jahren am Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft.
Anlass für ein Gespräch mit Prof. Dr. Mario Stoffels, Vizepräsident für Studium und Lehre, Studiengangsleiter des Masters Kommunalwirtschaft und Prof. für Controlling und Finanzwirtschaft, warum junge Menschen und Berufstätige die Wirtschaft mit einem Nachhaltigkeitsfokus für sich erschließen sollten.
Foto: PHOTOATELIER ISO25
Herr Prof. Stoffels, was macht den Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft für Studierende so anziehend?
Die Hochschule beschäftigt sich seit 1830 bzw. seit ihrer Neugründung vor 25 Jahren mit dem Themenbereich der Nachhaltigkeit in den vier Fachbereichen Wald und Umwelt, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holzingenieurwesen und Nachhaltige Wirtschaft.
Im Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft ist hier ein breiter Kanon an Studiengängen entstanden, die Nachhaltigkeit integrativ zum Inhalt haben. Regionalmanagement, Finanz- und Unternehmensmanagement im Bachelor-Bereich aber auch Nachhaltiges Tourismusmanagement, Kommunalwirtschaft und Unternehmensführung Wirtschaft an der HNEE Eberswalde zu studieren, ist alles andere als langweilig. Die Studiengänge am Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft sind vielfältig, praxisnah und oft zulassungsfrei. Nachhaltigkeit in Verbindung mit Wirtschaft ist ein einzigartiges Angebot, das unseren Absolventen hervorragende Berufschancen bei gleichzeitiger sinnstiftender Ausgestaltung ihrer Tätigkeit ermöglicht.
Hochschule und Fachbereich haben mit dem weiterbildenden Master-Studiengang Kommunalwirtschaft ein deutschlandweit einzigartiges Angebot geschaffen, wie kam es dazu?
Im Jahr 2009 kamen mehrere kommunale Unternehmen mit der Bitte auf uns zu, ein maßgeschneidertes Angebot für Fach- und Führungskräfte in kommunalen Unternehmen zu entwickeln. Die ersten berufsbegleitenden
Studierenden wurden bereits 2010 immatrikuliert. In drei Semestern mit sieben Präsenzwochen durchlaufen die Studierenden ein akkreditiertes berufsbegleitendes Angebot, das mit dem Master of Arts abschließt. Bis zu den konkreten betriebswirtschaftlichen Inhalten ist der gesamte Kontext der Kommunalwirtschaft Gegenstand des Studiums. Hier werden praxisorientierte Kompetenzen mit Fachleuten aus Theorie und Praxis vermittelt und dies häufig mit modernen Methoden wie Planspielen, E-Learning-Formaten und Coaching-Ansätzen.
Im Jahr 2014 konnten wir durch die Öffnung der Zulassungsbedingungen eine weitere Studierendengruppe erschließen, nämlich potenzielle Studierende ohne vorherigen Hochschulabschluss. Bei Nachweis vergleichbarer praktischer Kompetenzen oder Weiterbildungen sowie erfolgreicher Eingangsprüfung gibt es grünes Licht. In Brandenburg haben wir als erste Hochschule diese Chance genutzt, um hervorragende Praktiker als Studierende zu gewinnen und diese auch akademisch weiterzubilden.
Die Hochschule und der Fachbereich betrachten dies als Beitrag zur Durchlässigkeit und zur sozialen Nachhaltigkeit im eigenen Studienangebot. Das Ergebnis zeigt: Erfahrene Berufspraktiker ohne Vorstudium weisen gleich gute Erfolge auf, wie Master-Absolventen, die vorher ein Studium absolviert haben.