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12.12.2017 16:09 Alter: 7 yrs

Mit KWK wachsen Strom, Wärme und Verkehr zusammen

Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) widmete sich auf seinem Jahreskongress im November 2017 in Berlin der zukünftig notwendigen Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in der Energiepolitik. Mit KWK wachsen Strom, Wärme und Verkehr zusammen – unter diesem Motto skalierten die Kongressteilnehmer ihre Positionen zur Weiterführung der Energiewende.


Eine erste Widerspiegelung der Kongresspositionen gibt B.KWK-Präsident Berthold Müller-Urlaub.

Foto: Fabian Nerstheimer

Unser diesjähriger B.KWK-Kongress stand unter dem Motto „Mit KWK wachsen Strom, Wärme und Verkehr zusammen“. Wir wollen damit verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Energiewende ganzheitlich zu sehen. Denn die Energiewende findet nicht nur in einem Sektor statt. Sie basiert vielmehr auf den verschiedenen Säulen: Den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Die Sektorenkopplung ist somit der Schlüsselbegriff für eine erfolgreiche Energiewende.

Wir brauchen eine Wärmewende

Der bisherigen Darstellung von Energiewende nur als Stromwende müssen wir den Rücken kehren. Wir brauchen eine Wärmewende, denn gut die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmeverbrauch. Wärme wird zu über 50 % sektorenübergreifend als Raumwärme benötigt. Vor allem im Gebäudesektor spielt Wärme eine deutlich größere Rolle als Strom. Bestehende Gebäude, insbesondere in Städten, werden nicht „eben schnell“ zu Passivhäusern saniert. Vielmehr muss Wärme so klimafreundlich, wie unter wirtschaftlichen und sozialen Aspekten möglich, bereitgestellt werden. Dies ist schon heute durch Kraft-Wärme-Kopplung möglich.

Es sollten aber sowohl neue Technologien als auch die bestehende Infrastruktur genutzt werden. Zukünftig wird es möglich sein, erneuerbaren Strom (z. B. aus Wind und PV) in Power-to-Gas-Anlagen in Wasserstoff und Methan umzuwandeln. Diese ebenfalls auf Basis erneuerbarer Energien produzierten gasförmigen Energieträger können dann über das bereits vorhandene sehr gut ausgebaute Erdgasnetz zu Standorten und in Regionen mit Wärme- und Strombedarf transportiert und hier in KWK-Anlagen erneut in die benötigten Endenergien umgewandelt werden.

KWK gehört zur Sektorenkopplung

Um die Bedeutung der KWK für die Sektorenkopplung zu veranschaulichen, haben wir in Fachvorträgen wie in Diskussionen u. a. Themen wie die Zukunftstechnologie Powerto- Gas, die Elektromobilität mit KWK und Stromspeicher und auch Flex-KWK behandelt. Denn die ergänzend zu den primären Erneuerbaren Energien notwendige flexible Residuallast kann die schon heute verfügbare KWK leisten.

Auch die Bundestagswahl 2017 beschäftigte uns in diesem Jahr im besonderen Maße. Die Einführung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch, den Ausschluss der KWK von der Mieterstromförderung und die vorgesehene Abschaffung der vermiedenen Netznutzungsentgelte ab 2023 sehen wir als „Hinterlassenschaft der alten Bundesregierung“. Wir fordern von einer künftigen Bundesregierung: Die Energiewende muss künftig ganzheitlich gesehen werden, mit der Kraft-Wärme- Kopplung als geborene Partnerin der Erneuerbaren Energien.

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