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Kooperation für die Beschleunigung des Breitbandausbaus
Zwei Portale - Ein Ziel. Unter diesem Motto steht die jetzt vereinbarte Kooperation zwischen der Bundesnetzagentur und der Genossenschaft Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche (BIL eG). Ziel ist die Schaffung von mehr Transparenz über Bauarbeiten zur Beschleunigung des Breitbandausbaus in Deutschland. Zu den Vorteilen der künftigen Zusammenarbeit befragte THEMEN!magazin Steffen Schmitt, verantwortlich für den Infrastrukturatlas bei der Bundesnetzagentur.
Leiter Referat Infrastrukturatlas Bundesnetzagentur „Indem wir die Stärken beider Portale zusammenfügen, wird der Breitbandausbau beschleunigt und die Sicherheit im Tiefbau erhöht“. Steffen Schmitt „Wir stellen die relevanten Bauanfragedaten bereit und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Digitalisierung des Planungsprozesses im Zuge des Breitbandausbaus“. Jens Focke, Vorstand der BIL eG
Herr Schmitt, warum unterstützen Informationen über Bauarbeiten den Breitbandausbau?
Um den Ausbau des Breitbands zu initiieren und zu koordinieren, benötigen die deutsche Bauwirtschaft sowie planende Instanzen Geoinformationen über bestehende Infrastrukturen und Bauarbeiten an öffentlichen Versorgungsnetzen. Mit dem Infrastrukturatlas (ISA) betreibt die Bundesnetzagentur das zentrale Planungs- und Informationstool, um Mitnutzungsmöglichkeiten von Infrastrukturen und Bauarbeiten im Breitbandausbau aufzuzeigen. Der ISA enthält die Daten von über 3.500 Netzbetreibern und stellt diese Unternehmen, aber auch Bund, Ländern, Kreisen und Kommunen im Rahmen des Breitbandausbaus zur Verfügung. Die Schaffung von mehr Transparenz über geplante und laufende Bauarbeiten trägt zu einer Beschleunigung des Breitbandausbaus in Deutschland bei.
Welche Synergien bringt eine Zusammenarbeit von Infrastrukturatlas und BIL Portal?
Die BIL eG ist eine nicht kommerzielle Genossenschaft mit dem Ziel, Auskünfte über die Leitungen vieler Betreiber zu vermitteln, um Bauschäden an den Netzen ihrer Mitglieder zu vermeiden. Die Leitungsauskunft nimmt über ihr Online-Portal Planungs- und Bauanfragen entgegen. Sie hilft dem Nutzer dabei, alle in Deutschland bekannten Netz- und Leitungsbetreiber zu identifizieren, die durch seine geplante Maßnahme potentiell geschädigt werden könnten. Mit der Kooperation zwischen ISA und BIL können Anfragende des BIL-Portals künftig ihre Planungs- und Bauanfrage auch im Infrastrukturatlas darstellen. Diese Informationen helfen den Nutzern des ISA, um Bauarbeiten und Mitverlegung von passiven Infrastrukturen sowie Glasfaserkabeln zu koordinieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass der BIL Anfragende somit automatisch seiner Veröffentlichungspflicht im Infrastrukturatlas nachkommt, falls er als Versorgungsnetzbetreiber zeitgleich Anfragen von Telekommunikationsnetzbetreibern zu seinen geplanten Bauarbeiten erhält.
Wie wird die Kooperation in der Praxis erlebbar?
Bereits jetzt profitieren die Nutzer beider Portale von einem verbesserten Informationsaustausch: Der ISA verweist auf seiner Homepage im Bereich Bauarbeiten auf das BIL-Portal zur Einholung von Leitungsauskünften. Dieses hingegen informiert seine Nutzer im Zuge der Planungs- und Bauanfragen über die aktuelle Möglichkeit, ihre geplanten Baumaßnahmen im ISA zu veröffentlichen. Bis zum Sommer soll eine technische Schnittstelle zwischen beiden Portalen realisiert sein. Dann können Anwender des BIL-Portals ihre Planungs- und Bauanfrage direkt im Infrastrukturatlas darstellen lassen. Diese Informationen stehen den Einsichtnehmenden des ISA somit dann unmittelbar zur Koordinierung von Bauarbeiten und Mitverlegung von passiven Infrastrukturen sowie Glasfaserkabeln zur Verfügung.
Wir danken für das Gespräch
Wir danken für das Gespräch www.bundesnetzagentur.de, www.bil.de