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< Anfälligkeit der Energiebranche hat sich erhöht
04.02.2015 08:20 Alter: 10 yrs

Jean-Claude Juncker: Energie ist ein zentrales Thema

Seit dem 1. November 2014 haben wir eine neue EU-Kommission und es wurde ein neues Parlament gewählt. Nun, zum Beginn des Jahres 2015 ist mit ersten Klärungen, ersten Schritten dieser neuen Kommission zu rechnen.


Foto: David Plas

 Für die neue EU-Kommission wird die Verwirklichung des Energiebinnenmarktes eine herausragende Aufgabe sein. So hat auch das Energieressort einen neuen Zuschnitt erhalten. Wir sprachen zu den Linien der neuen Energiepolitik mit Dr. Susanne Nies, Head of Unit DSO bei EURELECTRIC

Frau Dr. Nies, welche Schwerpunkte setzt die neue EU-Kommission in der Energiepolitik?

Bisher haben wir Junckers Investitions Plan gesehen, aber auch weitreichende Neuerungen in der politischen Struktur. Energie ist ein ganz zentrales Thema der Juncker-Kommission. Ein neuer Vize Kommissar für die ebenfalls neue EnergieUnion, Maroš Šef č ovi č aus der Slowakei, wird nun das Nadelöhr für alle die Energie betreffenden Themen von den anderen Kommissaren hin zu Herrn Juncker sein.

Arias Canete, der spanische neue Energie-Kommissar und Nachfolger von Günther Oettinger, wird an ihm nicht vorbeikommen. Auch im Portfolio des Energie-Kommissars gibt es weitreichende Neuerungen: Klima ist nun Teil seines Ressorts. Das hat gute wie schlechte Seiten: die gute Nachricht ist, dass nunmehr hoffentlich der ständige Konflikt zwischen Klima und Energie ein Ende hat. Möglicherweise bedenklich ist aber gleichzeitig, dass der Klima-Aspekt aller Nicht-Energie-Bereiche: Industrie, Verkehr etc.- in Vergessenheit geraten kann.

Wie steht es um die Kosten der Energiewende?

‚Energiewende ja, aber welche Kostenvariante? ’ ist dabei sicherlich die zentrale Frage. In Anbetracht der EU Konjunktur-Schwäche erlangen die Kosten für Energie eine viel größere Bedeutung. Es bleibt abzuwarten, ob es der Pariser Klima-Konferenz 2015 gelingen kann, das Klima-Thema wieder auf einen prominenten Platz zu hieven, insbesondere in Anbetracht der wirtschaftlichen Herausforderungen an die EU und speziell die Eurozone.

Zu Eurelectric: Ist New Downstream ein hohes Wertpotential in der Zukunft?

EURELECTRIC hat im Jahr 2013 einen vielbeachteten Innovations-Bericht vorgelegt, in dem die Innovation, aus Strom-Industrie-Sicht, in ihren drei Dimensionen Technologie-Innovation, Prozess- und Geschäftsmodell Innovation dargestellt wurde. Oftmals übersehen wird in der breiten Öffentlichkeit, dass Krise und Energiewende die europäische Stromwirtschaft zu einer Neuausrichtung ver anlassen, die heute im vollen Gange ist. Da wird in Erneuerbare, Energie-Effizienz, neue Dienstleistungen, Speicher, in E-Mobilität investiert. Die Mitarbeiter, die neu eingestellt werden, weisen andere Qualifikationen auf, wie IT, Telekom Erfahrung, aber auch Kundenorientierung.

New Downstream bedeutet nichts anderes als eine neue Ausrichtung auf das, was zuvor das passive Ende der Strom-Wertschöpfungskette war. Hier entstehen neue Dienstleistungen, Märkte, Einstellungen. Ein Wandel, der sich sicher über zwei Jahrzehnte erstreckt. Eine herausragende und zentrale Rolle werden die bis dahin kaum beachteten Hochspannungs- und Verteilnetze als Rückgrat der europäischen Stromwirtschaft spielen, denn Strom geht nun mal kaum ‚wireless‘.

Insbesondere im Strombereich ist deutlich, dass nationaler oder gar regionaler oder lokaler Strom sehr schnell an seine Grenzen stoßen muss. Die Energiewende kann daher nur als eine Europäische gelingen.

www.eurelectric.org