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29.04.2015 11:41 Alter: 10 yrs

Investitionen in Energieeffizienz rechnen sich

Mittelständler profitieren von Investitionen in Energieeffizienz. Diese Aussage trifft eine aktuelle Studie „Energiewende im Mittelstand“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die am 25. April vorgestellte Studie vermittelt auch für Stadtwerke Anregungen, wie ihr Leistungsportfolio gegenüber mittelständischen Wirtschaftsunternehmen in Richtung Energieeffizienz qualifiziert werden kann.


Foto: PwC

Für themen|:magazin Energie informiert Dr. Volker Breisig, Partner und Energieexperte bei PwC, über wesentliche Aussagen der Studie.

Investitionen in Energieeffizienz zahlen sich aus für deutsche Mittelständler. In mehr als jedem dritten Unternehmen ließen sich die Energiekosten durch Investitionen in Energieeffizienz um 20 Prozent und mehr reduzieren, wodurch die Gesamtkosten um 3,6 Prozent gesenkt werden konnten. Unternehmen mit einem Energiemanagementsystem sparen am meisten und Mittelständler investieren zu einem Großteil in Anlagen zur Energieerzeugung.

Diese Erkenntnisse vermittelt die Studie „Energiewende im Mittelstand“, wofür PwC im März 2015 branchenübergreifend 200 Führungskräfte mittelständischer Unternehmen mit einem Umsatz von 50 Mio. bis 500 Mio. Euro befragte.

 

Senkung der Energiekosten hat oberste Priorität

Energieeffizienz wird für den deutschen Mittelstand zu einem immer wichtigeren Thema. Die Mehrheit der Unternehmen hat das Thema hoch auf die Unternehmens- Agenda gesetzt und beschäftigt sich gezielt damit, die Energiekosten durch Energieeffizienz- Maßnahmen zu verbessern. Große Unternehmen sind ab dem Jahr 2015 zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet. 62 Prozent der Befragten planen sogar, ein Energiemanagementsystem zu implementieren und begründen dies durch die Verankerung von Energieeffizienz in der Unternehmenspolitik.

Wie die Umfrage von PwC ergeben hat, amortisiert sich mehr als die Hälfte der Investitionen der befragten Mittelständler nach weniger als zehn Jahren. Konkret beträgt die durchschnittliche Amortisationsdauer einer Energieeffizienz-Investition sogar nur 8,5 Jahre.

Für 89 Prozent der Befragten ist dabei die Senkung der Energiekosten die treibende Kraft, gefolgt von dem Wunsch nach Modernisierung und Wertsteigerung (47 Prozent) ihres Unternehmens. Nur jedes dritte Unternehmen möchte lediglich gesetzliche Vorgaben erfüllen (33 Prozent).

Von Wirkung der Investitionen überzeugt

Tatsächlich haben mehr als 80 Prozent der Befragten in den letzten drei Jahren in die Verbesserung ihrer Energieeffizienz investiert. Nahezu alle befragten Unternehmen (92 Prozent) glauben, ihre Energieeffizienz durch verschiedene Maßnahmen gesteigert zu haben. Acht von zehn Unternehmen planen zudem, auch in den nächsten drei Jahren in Energieeffizienz zu investieren. Voraussetzung dafür ist die Schaffung von Datentransparenz. Um das zu erreichen, haben daher bereits jetzt 30 Prozent der Unternehmen ein Energiemanagementsystem implementiert.

Diese Firmen sind im Vergleich auch erfolgreicher in der Energiekosteneffizienz als Unternehmen ohne Energiemanagementsystem; im Schnitt konnten sie ihre Energiekosten um rund 17 Prozent senken.

Noch nicht alle Unternehmen schöpfen ihr Potenzial aus

Ungeachtet der vielen Erfolgsmeldungen schöpfen aber bislang jedoch nicht alle Unternehmen ihr Potenzial aus. Neben der fehlenden Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, scheuen viele Mittelständler die Kosten und sehen eine zu lange Amortisationsdauer solcher Investitionen. Es gibt auch immer noch viele Unternehmen, die glauben, dass Energieeffizienzsteigerungen hauptsächlich an Investitionen gekoppelt sind.

Dies geht aber an der Realität vorbei. Jene Unternehmen, die bereits Erfahrung mit der Analyse von Effizienzprojekten haben, berichten von einer Vielzahl an Projekten ohne Investitionen oder mit vergleichsweise kurzen Amortisationszeiten. Es zahlt sich für Mittelständler also sehr wohl aus, im Bereich Energieeffizienz aktiv zu sein.

 

Eigene Photovoltaikanlage ist inzwischen fast Standard

Bemerkenswert ist: Nahezu alle Unternehmen, die bereits in Energieeffizienz-Maßnahmen investiert haben, haben sogar Anlagen zur Energieerzeugung angeschafft, entweder eine eigene Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk. Diese Firmen wollen vor allem ihre Querschnittstechnologien, aber auch Beleuchtung, Bürogeräte sowie Lüftungs- beziehungsweise Klimaanlagen energiesparender einsetzen.

Zur Finanzierung solcher Maßnahmen hat zudem fast jedes zweite Unternehmen Fördermittel genutzt. Insbesondere sehr energieintensive Unternehmen bedienen sich der öffentlichen Finanzierungshilfe. Mittelständler, die ihre Investitionen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt haben, konnten ihre Energiekosten deutlich reduzieren. Auffällig dabei: Ganze 12 Prozent der Unternehmen haben schon einmal Fördermittel aus privaten Quellen, zum Beispiel Private Equity, in Anspruch genommen.

Weitere Informationen unter:

www.pwc.de/Energiewirtschaft