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Investieren in die Zukunft– die grüne Stadt am See
Die Stadtwerke Strausberg GmbH, am östlichen Rand des Berliner Speckgürtels gelegen - Energiedienstleister und kommunaler Partner in der Region - begehen in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Seit April 2019 verantwortet Frank Elstermann die Geschäftsführung des Unternehmens. Als umfassende Aufgabe steht für ihn die Umsetzung der “ Lokale Agenda 2030 für den Klimaschutz“ der Stadt Strausberg.
„Wir haben eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale Brandenburg abgeschlossen, um unseren Kunden den richtigen Umgang mit Energie näher zu bringen. Für unsere Kunden werden Energieberatungen vor Ort angeboten und so ein Beitrag zur Energiekostensenkung in privaten Haushalten geleistet. Die Beratung orientiert sich an den individuellen Anliegen der Verbraucher und erfolgt ohne Rücksichtnahme auf kommerzielle Interessen.“
Frank Elstermann
Herr Elstermann, die Stadtwerke Strausberg begehen in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum, wie ist die Stimmung?
Wir können mit Stolz auf die Ergebnisse der zurückliegenden Jahre zurückblicken. Unsere Kunden kennen uns als kompetenten und vertrauensvollen Dienstleister für alle Fragen rund um die Energieversorgung. Die Stadtwerke Strausberg sorgen für Strom und Wärme in 15.000 Haushalten und fast 1.000 Unternehmen in Strausberg und Umgebung. Den Strom, den wir für unsere Kunden bereitstellen, erzeugen wir direkt vor Ort zum Großteil selbst. Dabei setzen wir auf bewährte umweltfreundliche Kraft-Wärme- Kopplung und engagieren uns auch außerhalb der Stadtgrenzen für den Einsatz von Sonne, Wind und Biogas.
Wie steht es um das kommunale Engagement für die Bürger?
Die Stadtwerke Strausberg sind als verlässlicher Partner und als Mitgestalter des Gemeinwohls in der Stadt nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen die sportlichen, sozialen und kulturellen Aktivitäten in Strausberg mit Spenden, Sponsoring und oft auch ganz persönlichem Engagement der Mitarbeiter. Bildungseinrichtungen, Vereine, gemeinnützige Organisationen und auch private Initiativen profitieren von der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken: Von der Freiwilligen Feuerwehr über Gymnasium und Fanfarenzug bis zum Geschichts- und Kunstverein. Unser Kundencenter hat sich in den letzten Jahren in der Region als Ausstellungsraum für Kunst und Kultur etabliert.
Welche strategischen Linien prägen die künftige Entwicklung?
Die Stadtwerke werden in zirka drei Jahren kohlefreien Strom produzieren. Und in den nächsten Jahren werden wir ca. 29 Mio. Euro in die technischen Erzeugeranlagen, die Strom- und Wärmenetze, IT-Systeme sowie in die Entwicklung energienaher Dienstleistungen, wie die Ladeinfrastruktur investieren. Bei den Erzeugeranlagen wird auf die bewährte umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt, um maßgeblich an der Umsetzung der Lokalen Agenda 2030 in Strausberg mitzuwirken. Hauptziele sind die Senkung des Stromverbrauches pro Einwohner um 1 % pro Jahr, die Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Erzeugung von Strom und Fernwärme um 1.500 t pro Jahr, die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Fernwärmebereitstellung und die Erhöhung der installierten Leistung der Photovoltaikanlagen.
Fernwärmeversorgung ist in der Stadt Strausberg kein Fremdwort?
Seit 1990 versorgen die Stadtwerke Strausberg die grüne Stadt am See mit Wärme. Über 90 Gigawattstunden Wärmeenergie stellen wir jährlich für unsere Kunden bereit. Viele Gebiete Strausbergs sind bereits mit Fernwärme erschlossen. Die Fernwärmetrassen umfassen eine Länge von rund 62 km. Über 640 Hausanschlussstationen werden von den Stadtwerken betrieben und über 9.000 Haushalte und Gewerbeobjekte in Strausberg werden mit moderner und umweltbewusster Fernwärme versorgt. unwirtschaftlich ist, bieten wir modernes und umweltfreundliches Wärme-Contracting an. Die von den Stadtwerken produzierte Wärmeenergie wird bereits Ende 2022 kohlefrei sein und nicht erst zu dem von der Politik festgelegten Zeitpunkt 2038. Wir leisten damit einen erheblichen Beitrag zur Umsetzung der Lokalen Agenda 2030.
Und wie steht es um die Netze?
Als Stadtwerke betreiben wir seit 1995 das Stromnetz in Strausberg. Rund 430 km Kabel und 5.000 Hausanschlüsse liegen derzeit in unserem Verantwortungsbereich. Investitionsbedarf besteht in den nächsten Jahren im Bereich des Strom- und Wärmenetzes. Im Zeitalter der Digitalisierung müssen die Netze auf mehr Intelligenz statt Kupfer umgerüstet und erneuert werden. Im Stromnetz wird eine intelligente Steuerung unumgänglich sein. Intelligente Ortsnetzstationen sind für uns eine interessante und wirtschaftliche Alternative zum Netzausbau. In den Stationen können die Netzauswirkungen, die durch neue dezentrale Einspeiser entstehen, analysiert, beherrscht und optimiert werden.
Die Stadtwerke sind als grundzuständiger Messstellenbetreiber registriert. Wie sehen Sie den aktuellen Stand?
Seit Juni 2017 haben sich die Stadtwerke zum grundzuständigen Messstellenbetreiber registrieren lassen und seit 2018 bauen wir bei Kunden mit Abnahmestellen kleiner 6.000 kWh nur noch moderne Messeinrichtungen ein. Damit kommen wir unserer gesetzlichen Verpflichtung nach. Geplant ist, alle herkömmlichen Zähler unter 6.000 kWh in den nächsten 6 Jahren gegen eine moderne Messeinrichtung auszutauschen. Nachdem im Februar 2020 vom Bundesamt für Sicherheit (BSI) die Marktverfügbarkeitserklärung abgegeben wurde, und bei Abnahmestellen > 6.000 kWh und < 100.000 kWh intelligente Messsysteme eingebaut werden müssen, sind wir hier ebenfalls in der Spur. Wir testen auch moderne Kommunikationstechniken, wie LoRaWAN , um z. B. unsere Wärmemengenzähler in den Hausanschlussstationen auszulesen und die Anlagen zu monitoren und zu steuern.
Wie steht es um das Thema E-Mobilität?
Wir haben unsere Produktpalette um das Thema E-Mobility mit den entsprechenden Angeboten für eine funktionierende Ladesäuleninfrastruktur erweitert. Aktuell gibt es in Strausberg sechs öffentliche Ladepunkte und Lademöglichkeiten im halböffentlichen Bereich bzw. bei unseren Kunden im privaten Bereich werden folgen. Die Nachfrage ist da und wir sehen uns hier ganz klar als der Dienstleister in der Region. Unser Fokus liegt auf den Privat- und Gewerbekunden. Die künftige Herausforderung wird es sein, den Kunden lukrative Produkte mit Mehrwerten anzubieten und damit die Kundenbindung zu festigen und auszubauen.
Welche weiteren aktuellen Projekte stehen im Fokus der Stadtwerke?
Für das Fernwärmenetz stehen die Senkung der Netzverluste, der Rückbau von überdimensionierten Leitungen und der Ersatz von oberirdischen Trassen, bis hin zum Austausch veralteter Hausanschlussstationen und der Umbau auf Warmwasserbereitung im Durchflussprinzip im Vordergrund. In 2020 / 2021 wird das BHKW am Standort Strausberg Nord modernisiert und erhält zusätzlich einen neuen Leitstand. Durch die Erneuerung der Gasmotoren können Verbesserungen im Bereich der Energieeffizienz und CO2- Einsparung erzielt sowie eine Kapazitätsausweitung um ca. 8 MW geschaffen werden. Der Anteil der Stromeigenerzeugung wird erhöht und der Primärenergiefaktor wird verbessert. Die Stadt Strausberg wird dadurch noch attraktiver für Investoren. Geprüft wird auch der Einsatz von Solarthermie im Versorgungsgebiet Strausberg Vorstadt. Die Kapazität der Erzeugungsanlage wird ca. 2 MW elektrisch betragen. Als Stadtwerke Strausberg zeigen wir damit ein weiteres, klares Statement zum Thema Umweltschutz und führen unsere Strategie der zuverlässigen, effizienten und umweltfreundlichen Wärme- und Stromerzeugung fort.
Herr Elstermann, wir danken für das Gespräch.
www. ssg-strausberg.de
BHKW Strausberg: Die Stadtwerke Strausberg GmbH sind ein typisches Querverbundunternehmen und somit unverzichtbar als kommunaler Dienstleister.