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10.03.2014 14:09 Alter: 11 yrs

HANNOVER MESSE: Transformation der Energiesysteme im Fokus

Hohe Internationalität, nachhaltige Businesskontakte, breite mediale Aufmerksamkeit und branchenübergreifender Wissenstransfer: auch 2014 ein Markenzeichen der HANNOVER MESSE. Ein Beitrag von Hubertus von Monschaw, Abteilungsleiter HANNOVER MESSE, Deutsche Messe AG


Foto: HANNOVER MESSE

In der Diskussion um eine Energieversorgung der Zukunft kommen Überlegungen zu weniger Energieverbrauch und höherer Energieeffizienz häufig zu kurz. Wir brauchen nicht nur eine Energiewende, sondern die Transformation des Energiesystems. Neben dem Ausbau der Stromerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien sollte gleichgewichtig die Reduzierung des Energieverbrauchs sowie die Erhöhung der Energieeffizienz vorangetrieben werden.

Auf der kommenden HANNOVER MESSE (7. bis 11. April) werden die technischen Optionen und notwendigen Marktmodelle zur Trans formation des Energiesystems ein zentrales Thema sein. Die dort gezeigten innovativen Produkte und Systemlösungen werden zu einer erweiterten Diskussion führen. Dafür bietet die HANNOVER MESSE den idealen Rahmen. Die Leitmesse Energy ist mit dem umfassenden Portfolio von der Energieerzeugung über die -versorgung, -übertragung, -verteilung und -speicherung ein idealer Standort, innovative Produkte und Systemlösungen im Lichte der erforderlichen neuen Marktmodelle zu diskutieren. Die klassische Energietechnik der Ebenen Nieder-, Mittel- und Hochspannung ist schon traditionell ein Schwerpunkt, der in den letzten Jahren durch die immer wichtiger werdenden Komponenten intelligenter Steuerungs- und Kommunikationstechnik ergänzt wurde. Neben neuen Funktionen im Netzleitsystem präsentieren führende An bieter den Einsatz von neuartigen Produkt lösungen zur effizienten und stufenweisen Auto matisierung von Netzstationen.

Intelligente Stromnetze

Ein Schlüssel zum Erfolg des intelligenten Stromnetzes (Smart Grid) sind wirtschaftliche Stromspeicher – so die Einschätzung von 80 Prozent der Befragten in einer Siemens-Umfrage bei Führungskräften aus der Industrie, Energie- sowie Gesundheitswirtschaft aus dem Frühjahr 2013. Als ein weiterer Erfolgsfaktor für die Integration fluktuierender Quellen wie Wind und Sonne wird das Lastmanagement angesehen – immerhin 34 Prozent der Industrie vertreter in der Studie zeigen sich für Eingriffe des Netzbetreibers offen. Das signalisiert Gesprächsbereitschaft über das „Wie“ und die technisch notwendigen Neuerungen. Eine Gesprächsbereitschaft, für die auf der Energy viel Raum auf den Ständen der Anbieter von Energietechnik sowie Energie dienst leistungen sein wird.

Erneuerbare Energien

Die Erneuerbaren Energien präsentieren sich erneut in der Halle 27. Das Spektrum reicht von Windenergie über Wasserkraft, Photovoltaik und Bioenergie bis hin zu Solar- und Geothermie. Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten hat Deutschland den Anteil Erneuerbarer Energien mehr als verfünffacht – von vier auf 22 Prozent. Bereits 2020 sollen Sonne und Wind mit 35 Prozent zu den wichtigsten Säulen für die Energieversorgung Deutsch lands zählen. Doch auch hier ist eine Effizienz steigerung bei der Energiegewinnung erforderlich. Neue Leichtbautechnologien für Windkraft an lagen, optimierte Dünnschicht verfahren bei Photo voltaik und weiterentwickelte KraftWärme-Kopplungen bergen das Potenzial, die Kosten der nachhaltigen Energie gewinnung positiv zu beeinflussen.

Kraft­-Wärme­-Kopplung als Erfolgsfaktor

Auch bei der konventionellen Produktion von Strom, Dampf oder Wärme auf Basis von fossilen Brennstoffen schlummern in Deutschland und international noch große Effizienzpotenziale. Die intensive Diskussion der steigenden EEG-Umlage in Folge des rasanten Ausbaus Erneuerbarer Energien hat diese etwas in den Hintergrund treten lassen. Gleichwohl ist die dezentrale Energie erzeugung mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ein Erfolgsfaktor für die Energiewende - und damit auch für die Transformation des Energiesystems. Denn die Umsetzung des energiepolitischen Zieldrei ecks „Wirtschaftlichkeit – Verfügbarkeit – Umweltverträglichkeit“ erfordert neben der steigenden Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien gleichzeitig die Vermeidung von Ressourcenverbrauch und umweltschädlichen Emissionen. Dezentrale Versorgungs lösungen können dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Energiemix ist gefragt

Nur ein Mix aus Erneuerbaren Energien und flexibler Kraft-Wärme-Kopplung bildet eine solide Grundlage für die Energiewende. Die planmäßige Umsetzung des Ausbauziels der Bundesregierung von 25 Prozent KWK-Strom anteil bis zum Jahr 2020 schafft die Voraus setzung dafür, dass dezentrale Er zeugungs anlagen verstärkt zum Ausgleich der schwankenden Einspeisung aus Erneuerbaren Energien eingesetzt werden können. Auch Block heiz kraftwerke (BHKW) auf Basis konventioneller Brennstoffe wie Erdgas werden längerfristig eine wichtige Säule des Ausbaus dezentraler Erzeugungsstrukturen bilden.

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