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08.04.2025 15:26 Alter: 7 days

Handelsblatt Energie-Gipfel: Raus aus dem Krisenmodus

„Jederzeit verfügbare Kraftwerke werden in Deutschland knapp. Neue Preisspitzen könnten die Folge sein.“


Klaus Stratmann, Chefkorrespondent Energie und Klima, Handelsblatt

Unter dem Motto „Raus aus dem Krisenmodus: Wie die Energiewende zum Erfolg wird“ trafen beim Handelsblatt Energie-Gipfel 2025 die entscheidenden Köpfe aus Politik, Energiebranche und von Startups zusammen, um die Weichen für den Umbau des Energiesystems zu stellen. Wir sprachen mit Klaus Stratmann, Chefkorrespondent beim Handelsblatt für Energie und Klima und einer der Moderatoren des Gipfels, zu einigen ausgewählten Diskussionsthemen des diesjährigen Branchentreffs.

Herr Stratmann, welche Botschaft konnten Sie aus dem Gipfel mitnehmen?

Übergreifend stand sicher die Diskussion im Mittelpunkt, wie Deutschland und speziell die Energiebranche aus dem Krisenmodus kommt und wie die Energiewende zum Erfolg wird. Nicht ohne Einfluss sind akute Auswirkungen des Klimawandels, auch die Energiewirtschaft muss darauf mit neuen Konzepten antworten. Der Energie-Gipfel bot in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, unabhängige Informationen aufzunehmen, konkrete Best Practice Beispiele zu erleben und die richtigen Kontakte zu knüpfen. Entscheider der Branche haben damit zu Jahresbeginn Impulse für die eigene Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategie aufgenommen.

 

Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2025 standen auch die energiepolitischen Sprecher der großen Parteien Rede und Antwort: Wie soll die Energiewende zum Erfolg geführt werden? Welche Weichen müssen in den kommenden Jahren gestellt werden, um Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung sicher und bezahlbar zu gestalten? In einer kontroversen Diskussion stellten die Vertreter der Parteien ihre Visionen und Konzepte vor, die Teilnehmer werden ihre eigenen Schlussfolgerungen gezogen haben.

Welche Themen standen schwerpunktmäßig auf der Agenda des Gipfels?

Natürlich wirken aktuell die politischen Entwicklungen in Deutschland auf die Branche, was sich auch durch die Diskussionen zog. So ging es beispielsweise um die Frage, wie sich Europas Energieversorgung sichern lässt. Und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus der zukünftigen Strom- und Gasnachfrage der Industrie? Welche Maßnahmen sind künftig notwendig, um die Energiepreise zu stabilisieren und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern? Und welche spezifischen staatlichen Maßnahmen haben sich bisher als besonders wirksam erwiesen und welche sollten weiter ausgebaut werden? Versorgungssicherheit, Netze, Dekarbonisierung, regulatorische Rahmenbedingungen, Finanzierung und Change Management seien stellvertretend als weitere Themenpunkte genannt.

Und wie steht es um das Thema Finanzierung?

Der Kapitalbedarf der Energiewende ist enorm, hier verlangt es innovative Finanzierungsansätze. Die Energiewende benötigt ein Umdenken in der Kapitalbeschaffung: Deutschland benötigt dreistellige Milliardenbeträge für die grüne Transformation. Doch wer finanziert sie – und vor allem: wie? Finanzierungsinstrumente wie fördermitteloptimierte Darlehen, grüne Anleihen oder KPI-gebundene Kredite treten in die Diskussion. So zeigte beispielsweise der IKB-Finanzierungsmarktplatz wie sich Ausschreibungsprozesse effizienter gestalten und passende Finanzierungspartner auf der Bankenseite finden lassen. Die Sicherung der Investitionen für die Weiterführung der Energiewende bleibt ein aktuelles Thema.