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H2vorOrt veröffentlicht neuen Ergebnisbericht zum GTP
„Durch die Gasverteilnetzbetreiber werden gegenwärtig rund 1,8 Millionen Industrieund Gewerbekunden sowie die Hälfte aller Haushalte mit Energie versorgt. Rund 80 Prozent der in Deutschland genutzten Gasmengen gelangt somit über die Verteilnetze zu den Kunden.“
Der aktuelle Ergebnisbericht zum Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) zeigt, dass die Mehrheit der Netzbetreiber bis 2030 Wasserstoff in ihre Verteilnetze integrieren möchte. Dies verdeutlicht das klare Bekenntnis der Branche zur Umsetzung von Klimaneutralität. Zum aktuellen GTP informiert für THEMEN!magazin Florian Feller, Vorsitzender der Initiative H2vorOrt.
Herr Feller, was steht hinter H2vorOrt?
Der Energieträger Wasserstoff hat ein enormes Klimaschutzpotential, bei seiner Nutzung entstehen keine schädlichen Treibhausgase. Erneuerbare Energien können als Wasserstoff gespeichert und über die Gasinfrastruktur transportiert werden. H2vorOrt setzt sich deshalb für eine umfassende Transformation der Gasverteilnetze zur Nutzung klimaneutraler Gase wie Wasserstoff ein. In H2vorOrt arbeiten 48 Unternehmen an der
Transformation der Gasverteilnetze. Die 48 Partner betreiben mehr als 50 Prozent der deutschen Gasverteilnetzkilometer und Netzanschlüsse. In
enger Zusammenarbeit mit dem DVGW und dem VKU wird ein Transformationspfad für das Gasnetz entwickelt, um die regionale und sichere Versorgung mit klimaneutralen Gasen konkret auszugestalten.
Warum ein Gasnetztransformationsplan?
Der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) bildet das zentrale und standardisierte Planungsinstrument für die Dekarbonisierung der Gasverteilnetze und damit für die Transformation zur Klimaneutralität. Die einzelnen Pläne werden wiederum zu einem deutschlandweiten Gesamtplan verdichtet. Nach dem Start 2022 konnte schon im zweiten Planungsjahr 2023 die Anzahl der teilnehmenden Gasverteilnetzbetreiber von 180 auf 241 gesteigert werden. Der GTP deckt nun Gasleitungen mit einer Gesamtlänge von 415.000 Kilometer ab und erreicht bisher 381 von 401 deutschen Landkreisen. Im Rahmen der GTP-Planung analysieren die Netzbetreiber auf Basis ihrer konkreten Situation vor Ort die Bedarfe ihrer Kunden, die dezentrale Einspeisesituation, die Entwicklung der Wasserstoffbereitstellung durch vorgelagerte Netzbetreiber und die technische Eignung ihrer Netze für Wasserstoff. Bis 2025 soll es Verteilnetzbetreibern möglich sein, die Pläne auf ein investitionsfähiges Niveau zu heben und so mit der Umsetzung konkret zu beginnen.
Welche Schwerpunkte benennt der aktuelle GTP?
Für den Bericht wurden erstmals Zielzustände für 2045 ausgewertet, aus denen ersichtlich ist, dass Wasserstoff fast in ganz Deutschland zum Einsatz kommen wird. Viele Netzbetreiber gehen zudem von einem gleichzeitigen Einsatz von Biomethan oder anderem klimaneutralem Methan aus.
Auch von Kundenseite liefert der GTP klare Aussagen zum Thema Wasserstoff. Nur fünf Prozent der im Zuge des GTP durch die Netzbetreiber knapp 1.000 befragten Kommunen sehen keinen langfristigen Einsatz von klimaneutralen Gasen. Die Mehrheit setzt klar auf deren Verwendung. Und von Seiten der Industrie ist die Aussage ebenfalls deutlich: Von knapp zweitausend befragten Großkunden setzen mehr als drei Viertel auf Wasserstoff. 29 Prozent der Kunden wollen den Wasserstoff hierbei bereits bis 2030, weitere 30 Prozent erwarten die Umstellung in den 2030er Jahren.
www.H2VorOrt.de