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Grüner Strom aus bayerischer Wasserkraft
„Unsere Grünstromlösungen sind besonders in der Chemiebranche bei der Erreichung von Nachhaltigkeits- und Klimazielen wirksam.“
VERBUND steht seit mehr als 70 Jahren als Österreichs größtes Elektrizitätsversorgungsunternehmen für Wasserkraft und ist Deutschlands führendes Unternehmen für Grünstromlösungen. Künftig wird auch die WACKER Chemie am Standort Burghausen in Bayern grünen Strom aus Wasserkraft beziehen. Hierzu sprachen wir mit Thomas Bächle, Geschäftsführer VERBUND Energy4Business Germany GmbH in München.
Herr Bächle, Strom aus Wasserkraft für einen Chemiestandort, ein Novum in der Stromversorgung?
Bisher sicher noch eine Ausnahme, aber auch abhängig von Region, Tradition und Stromerzeugung. Bei VERBUND stammen fast 100 % der Stromerzeugung aus Wasserkraft und auch in Deutschland wollen wir deren Nutzung noch stärker vorantreiben. Unser Ziel ist es, mehr Strom aus Inn und Donau zu gewinnen. Die Donau liefert als zweitgrößter Fluss Strom für Generationen. Der Inn ist der längste Alpenfluss und liefert sauberen Strom von Tirol über Salzburg bis Bayern. Bereits seit 2009 betreibt VERBUND in Bayern 21 Kraftwerke am Inn und an der Donau und ist damit der größte Erzeuger von Wasserkraft in Deutschland.
Die Wasserkraft liefert kontinuierlich über das Jahr nicht nur gut planbaren erneuerbaren Strom, sie unterstützt auch die Reduktion von CO2. Und im Kontext des vorherrschenden Ausbaugrads von Wasserkraft und der entsprechenden Umweltschutzvorgaben ist festzuhalten, dass die Möglichkeiten für derartige Anlagen schon auf hohem Niveau genutzt werden.
Auf welcher Grundlage wird die künftige Versorgung erfolgen?
Die WACKER Chemie AG und VERBUND haben im Juni dieses Jahres einen entsprechenden Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement PPA) abgeschlossen. Hier handelt es sich um einen langfristigen Liefervertrag zur Versorgung des Produktionsstandortes in Burghausen mit Strom aus Wasserkraft. VERBUND wird WACKER in den Jahren 2028 bis 2032 eine Leistung von 10 MW bereitstellen, das entspricht pro Jahr einer Menge von 87.600 MWh regionalen Grünstrom aus bestehenden bayrischen Wasserkraftwerken am Inn.
Beide Unternehmen begrüßen, dass mit dem Instrument des PPA ein alter Grundgedanke der Wasserkraft am Inn wieder aufgegriffen wird, was auch eine gewisse Symbolik der Versorgungssicherheit und Verlässlichkeit ausstrahlt. Die Historie der Wasserkraftwerke am Inn zeigt, dass viele dieser Kraftwerke ursprünglich zur Versorgung der energieintensiven Industrie in Südostbayern errichtet wurden. Bereits seit der Ansiedlung im Jahr 1914 trägt zur Energieversorgung des Werks Wasserkraft aus den zu WACKER gehörenden Alzwerken bei. Die nun vereinbarten zusätzlichen Mengen kommen aus den bestehenden Wasserkraftwerken von VERBUND in Nußdorf am Inn und Passau.
Welche Bedeutung hat der Standort Burghausen?
Das Werk Burghausen ist der bedeutendste Produktionsstandort im WACKER-Konzern und zugleich der größte Chemiestandort Bayerns. Mehr als 8.000 Mitarbeitende sind dort in 150 Produktionsbetrieben beschäftigt. Das Spektrum der hergestellten Produkte reicht von Polysilicium über Silicone, Silane und Kieselsäuren bis hin zu Dispersionen und Dispersionspulvern sowie Grundstoffen für die chemische Industrie. Für die energieintensive Produktion verbrauchte der Standort 2023 rund 2,8 Terawattstunden Strom. Diesen Bedarf kann WACKER künftig mit grünem Strom aus Wasserkraft ausgleichen.
Welches Signal sendet diese Kooperation?
Zukünftig wird ein Teil des Energiebedarfs regional und regenerativ erzeugt und ist damit ein wichtiger Schritt in Richtung Netto-Null-Emissionen. Und es zeigt, unsere Grünstromlösungen sind in der Chemiebranche bei der Erreichung von Nachhaltigkeits- und Klimazielen wirksam.
Die Vereinbarung zur Lieferung von Strom aus Wasserkraft zahlt zudem auf die Strategie von WACKER ein, den Strombedarf an seinen Standorten stärker aus erneuerbaren Quellen zu decken. Peter von Zumbusch, der Werkleiter Burghausen brachte es bei der Unterzeichnung des PPA-Vertrages so zum Ausdruck: „Wir haben uns ehrgeizige Ziele zur Reduktion unserer Treibhausgasemissionen gesetzt. Bis 2030 wollen wir gegenüber 2020 unsere direkten Emissionen sowie die Emissionen aus dem Energieeinkauf halbieren. Die Nutzung von Wasser, Wind und Sonne als regenerative Energiequelle ist dafür unerlässlich.“
Besten Dank für das Gespräch.
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