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Globales Klima-Abkommen ist historische Verantwortung
Vom 30. November bis zum 11. Dezember findet in Paris die UN-Klimakonferenz COP21 statt. Diskutiert wird ein Klimaabkommen, dass Kyoto II nach 2020 ablöst.
Nach der Verabschiedung des Forderungskatalogs des Europaparlaments zur UN-Klimakonferenz ruft Karl-Heinz Florenz (MdEP), Mitglied des Umweltausschusses, der das Dossier für die EVP- Fraktion betreut, zum Handeln auf. Für THEMEN|:magazin Energie gab der Europaabgeordnete aus dem Niederrhein das folgende Interview.
Herr Florenz, welchen Schwerpunkt setzt das Dossier des EU-Parlaments?
Der Kampf gegen Klimawandel ist eines der Themen, die dem Europäischen Parlament besonders am Herzen liegen. Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher, vermehrt Dürreperioden und Überschwem mungen. Der Klimawandel ist Realität. Unser Dossier erklärt, wie sich das EU-Parlament gegen den Klimawandel einsetzt. Deshalb ist der For derungs katalog ist darauf gerichtet, ein rechtsverbindliches, klares und faires Abkommen zu erreichen, das für alle Vertragsparteien gelten soll. Das Europäische Parlament hat Anfang Oktober einen Bericht angenommen, in denen wir unsere Prioritäten für die Verhandlungen festlegen.
Welche Rolle wird das EU-Parlament in den Verhandlungen spielen?
Das Europäische Parlament wird mit einer Delegation an der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris teilnehmen. Die Delegation wird sich geschlossen dafür einsetzen, dass COP21 ein Erfolg wird. Wir benötigen dringend ein Nachfolgeprotokoll für Kyoto II; Paris bietet die Chance einen stabilen und langfristigen Rahmen für die Erreichung des zwei Grad Celsius Ziels zu schaffen. Experten gehen davon aus, dass ansonsten rund 200 Millionen Menschen weltweit zu Flüchtlingen des Klimawandels werden.
Wir haben die historische Chance zu entscheiden, wie wir die Welt zurücklassen; nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kinder und Enkelkinder. In Paris gilt es ein für alle Parteien rechtsverbindliches, ambitioniertes globales Abkommen für die Zeit ab 2020 zu beschließen.
Wie formulieren Sie Ihre persönliche Botschaft?
Nachhaltigkeit geht uns alle an. Die alte Zweiteilung der Welt in Industrieländer, die Emissionsreduktionen vornehmen, und Entwicklungsländer, die nichts tun, soll es nicht mehr geben. Künftig wird jedes Land einen Beitrag leisten - nach seinen Möglichkeiten. Wir brauchen auch mehr Schultern: nicht nur die produzierende Industrie muss ihren Beitrag leisten, sondern auch der Schiffs- und Flugverkehr. Dieser alleine stößt bereits jetzt so viele Emissionen wie Russland aus. Außerdem liefert ein besserer Umgang mit unseren Ressourcen einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Emissionen.
Ein Abkommen, das alle Staaten umfasst und transparent ist, ist besonders wichtig für die europäische Industrie: Nur wenn alle Länder an einem Strang ziehen, erreichen wir Wettbewerbsgleichheit für unsere Industrie und begegnen der Gefahr, dass Emis sionen durch Produktionsverlagerung in andere Länder außerhalb der EU verschoben werden. Wichtig sind Regeln, die die Einhaltung der Zusagen der Länder überprüfbar machen. Sonst kann jeder sich die Bilanz schönrechnen.
Danke für das Gespräch.
Für weitere Information: www.evp-eu.de;
karl-heinz-florenz@europarl.europa.eu