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13.07.2020 16:37 Alter: 4 yrs

Glasfaser-Internet – der Schlüssel zur digitalen Versorgung

Das Internet durchdringt inzwischen alle Bereiche unseres Lebens und ist nicht mehr wegzudenken. Wie wichtig ein schneller und stabiler Internetzugang wirklich ist, zeigt die aktuelle Pandemie deutlich. Die Krise hat der Digitalisierung in ganz Deutschland und der Welt einen kräftigen Schubs nach vorn gegeben. Was bedeutet das für ein Telekommunikationsunternehmen, das seit etwas mehr als zwei Jahren im geförderten Breitbandausbau aktiv ist? Darüber berichtet Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG AG, in seinem Gastbeitrag.


Foto: Christoph Meyer/ info@paperheroes.de

Thomas Murche ist seit dem 1. September 2017 technischer Vorstand der
Schweriner WEMAG AG. In dieser Funktion verantwortet er die technischen Bereiche der WEMAG Gruppe einschließlich der regenerativen Energieerzeugung und des Telekommunikationsgeschäfts. Der diplomierte Elektrotechniker war zuvor
in leitenden Positionen in der Netzwirtschaft bei der Avacon AG und der Netzsteuerung bei der E.ON Deutschland /E.ON SE tätig.

Das Kerngeschäft der WEMAG sind Strom und Gas. Seit mehr als 30 Jahren widmen wir uns damit der Daseinsvorsorge in unserem Netzgebiet. Mittlerweile ist ein guter Internetzugang fast ebenso wichtig wie die Versorgung mit Strom, Gas oder Wasser. Mit der voranschreitenden Digitalisierung wurde der Bedarf nach schnellem Internet immer größer. Wenn dann eine Krise eintritt, wie wir sie aktuell mit der Corona-Pandemie
erleben, werden die gravierenden Lücken im Breitbandnetz offenkundig.

Unterversorgung als K.-o.-Kriterium

Gerade in Mecklenburg-Vorpommern, wo erhebliche Teile der Bevölkerung und der Unternehmen im ländlichen Raum angesiedelt sind, werden Versorgungslücken deutlich. Es gibt eine Kluft zwischen zeitgemäßen
und veralteten Internetzugängen. Nur knapp 15 Prozent der Haushalte in den ländlicheren Wohngegenden können auf Bandbreiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zugreifen. Gleiches gilt für Unternehmen. Selbst
gut aufgestellte Unternehmen bekommen die Auswirkungen einer schlechten Breitband-Infrastruktur zu spüren, wenn Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten müssen, aber wegen ihres schlechten Internetzugangs nicht handlungsfähig sind. Spätestens jetzt wird klar: Der geförderte Breitbandausbau, dem sich die WEMAG gemeinsam mit ihrer Tochter, der WEMACOM Breitband GmbH,
seit zweieinhalb Jahren widmet, ist nicht nur eine Chance, sondern eine Notwendigkeit.

Besonders unsere Gewerbekunden haben einen großen Bedarf nach möglichst großer Bandbreite. Denn ohne Breitband gibt es keine Digitalisierung – auch und vor allem nicht in Unternehmen. Die Digitalisierung ermöglicht es, Netzwerke zu bilden, die Zusammenarbeit zu
vereinfachen, Wege und Zeit einzusparen und so nicht zuletzt die Gewinne zu steigern. Wer digitale Lösungen anbieten oder nutzen will, ist auf einen Breitband-Anschluss angewiesen.

Zukunftsmedium Glasfaser

Vor allem dort, wo täglich große Datenmengen fließen, ist ein Glasfaseranschluss der Schlüssel zur Zukunft. Glasfaserkabel ermöglichen eine nahezu unbegrenzte Datenübertragungsgeschwindigkeit und sind damit DAS Medium für gegenwärtige und zukünftige Highspeed-Netze. Selbst über lange Strecken bleibt die Übertragungsqualität konstant und die Kabel sind kaum störungsanfällig, da die Daten als Lichtsignale übertragen werden.

Und wer bezahlt das?

Der Ausbau im ländlichen Raum ist kostspielig: Da hier wenig Menschen auf großer Fläche leben oder arbeiten, sind die zu überbrückenden Wege lang. Die Refinanzierung gestaltet sich durch die geringe Zahl an Abnehmern schwierig. Das Bundesförderprogramm Breitband setzt genau hier an und bietet mit seiner Wirtschaftlichkeitslücken- Förderung den richtigen Anreiz für Telekommunikationsunternehmen, sich am Breitbandausbau zu beteiligen.

Als regionaler Versorger haben wir diese Chance ergriffen und bislang in zwei Landkreisen den Zuschlag für den geförderten Breitbandausbau in 35 Gebieten (Clustern) erhalten. Die WEMAG stattet die unterversorgten Gebiete mit einem leistungsstarken und zukunftsfähigen Glasfasernetz
aus. Unterversorgt sind laut Fördermittelgeber Anschlusspunkte, die über eine Leistung von weniger als 30 Megabit pro Sekunde verfügen. In unseren Projektgebieten betrifft dies rund 100.000 Adressen. Dank der Förderung können wir in allen förderfähigen Gebieten ausbauen, und zwar unabhängig davon, ob in der Gemeinde letztlich 100 Prozent der Haushalte angeschlossen werden oder nur 2 Prozent.

Bis 2025 soll in Deutschland eine „flächendeckende gigabitfähige Infrastruktur“ entstehen. Und die ist auch notwendig, um die digitale Versorgung von Unternehmen und Verbrauchern für die Zukunft zu sichern.

www.wemag.com