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< Digitalisierung der Herausforderungen
27.10.2015 11:55 Alter: 9 yrs

Geschäft steckt im Anschluss

Für Kommunen ist eine entwickelte digitale Infrastruktur schon heute ein zentraler Standortfaktor. Ihre Attraktivität für Bewohner, Arbeitnehmer und Unternehmen hängt entscheidend von ihrem Digitalisierungsfortschritt ab.


Foto: Roland Horn Fotografie

Peter Hornfischer, Geschäftsführer der Thüga MeteringService GmbH (TMS) mit Sitz in Naila verweist darauf, dass Investitionen ins Breitbandnetz unter bestimmten Voraussetzungen durchaus Geschäftsmodelle sein können.

Herr Hornfischer, können Investitionen in ein Breitbandnetz heute ein interessantes Geschäftsmodell sein?

Schnelles Internet sollte heute jedem zur Verfügung stehen. Es sichert Teilhabemöglichkeiten und wirtschaftliche Chancen, ist zudem ein wesentlicher Standortfaktor für Unternehmen. Doch die Versorgung lässt vor allem in vielen ländlichen Gebieten zu wünschen übrig. Dies war auch die Ausgangssituation, als sich die TMS im Jahr 2010 einen eigenen Breitbandanschluss mit Glasfaser direkt ins Haus selbst gelegt hat. Waren es anfangs nur die eigenen Verbindungen in die Rechenzentren, kamen danach weitere Orte an den redundanten Glasfaser trassen hinzu.

Wie schätzen Sie die Situation ein?

Der Ausbau von Breitband boomt und die Stadtwerke wollen dabei kräftig mitmischen. Allerdings ist festzuhalten: Nicht jedes Projekt erfüllt die Prämissen, die für ein wirtschaftliches Umsetzen nötig sind.

Woher aber weiß ein Unternehmen, ob es sich lohnt, in Breitband zu investieren? Wir haben hierzu einen Fahrplan entwickelt, an dessen Anfang wichtige Fragen geklärt werden müssen, beispielsweise welches Geschäftsmodell passt und welche Anforderungen zu erfüllen sind.

Deshalb macht es Sinn, von Beginn an die jeweilige Situation des Stadtwerks und das Projektumfeld genau zu untersuchen. Denn am Ende einer guten Idee sollen keine langen Gesichter zu sehen sein, sondern schwarze Zahlen.

Was kann TMS konkret für Stadtwerke tun?

Konkret bedeutet dies: Wir bieten ein Partnerpaket an. Wir unterstützen bei der Markt- und Umfeldanalyse, helfen bei der Wirt schaftlichkeitsberechnung, beantworten regulatorische Fragestellungen, helfen bei Musterverträgen und bei der Auswahl von Dienstleistern.

Gerade die Wirtschaftlichkeit von Breitbandprojekten ist oft ein heikles Thema und eine Herausforderung. Hier können Unternehmen manches falsch machen.

Experten wissen, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung steht und fällt mit den Annahmen, die man getroffen hat. Es kommt vor, dass Unternehmen die Projekte schlechter rechnen, als sie in Wirklichkeit sind. Oft kann aber auch das Gegenteil eintreten: nach einer eingehenden Prüfung stellt sich heraus, dass sich ein Engagement wirtschaftlich nicht lohnt, weil beispielsweise bereits zu viele Konkurrenten auf dem Markt sind.

Wie verlief bei TMS die Entwicklung vom Pilotprojekt zum Geschäftsfeld Breitband?

Über ein Pilotprojekt startete TMS zu einem eigenen Netzgebiet mit heute 23 Kommunen, ständig kommen neue hinzu. Daraus entwickelte sich ein eigenes Geschäftsfeld, dass wir heute auch Stadtwerken anbieten. Mit dem Produktportfolio Breitband + Netz haben wir ein modulares Dienstleistungspaket entwickelt, dessen Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Analysen heute bereits mehr als 50 Stadtwerken und EVUs verwenden.

www.meteringservice.de