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Für eine anwendungsund betreiberorientierte Wasserforschung
Das etablierte Innovationsforum Wasserwirtschaft des Water Innovation Circle (WIC) von DVGW, DWA, BMBF und DBU wird im Rahmen der diesjährigen gat | wat 2021 digital durchgeführt. Angelehnt an die kürzlich veröffentlichte Strategische Innovationsagenda des WIC werden inhaltliche und programmatische Anforderungen an eine anwendungsorientierte Zukunftsforschung aus Sicht der wasserwirtschaftlichen Praxis adressiert. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten informiert Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser beim DVGW Deutscher Verband der Gas- und Wasserwirtschaft e. V.
„Aktuelle Problemstellungen für die Wasserwirtschaft sind die Minderung der Folgen des Klimawandels, eine gewässerverträgliche Agrarpolitik oder die Umsetzung des Vorsorgeund des Verursacherprinzips, um Gewässer vor Spurenstoffen zu schützen. Qualität und Quantität von Wasserressourcen müssen besser geschützt werden. Die Umsetzung einer Nationalen Wasserstrategie steht deshalb als Herausforderung für die nächste Bundesregierung“. Dr. Wolf Merkel
Der Klimawandel ist eine enorme Herausforderung für die Wasserwirtschaft. Auch wenn es bisher gut gelang, die Versorgung bis auf wenige punktuelle Ausnahmen sicherzustellen, sind Hitze, Trockenheit und Extremwetter eine ernst zu nehmende Bedrohung. Sie erfordert von allen Beteiligten unmittelbares und entschlossenes Handeln – beim Ressourcenschutz, bei der Wassernutzung und dem Ausbau der Netzinfrastruktur.
Deshalb verfolgen DVGW und DWA im WIC das gemeinsame Ziel, die praxisbezogene Wasserforschung in Deutschland zu fördern und deren Nutzen für die Allgemeinheit zu optimieren. Ein gegenseitiges Verständnis auf Basis eines offenen Dialogs zwischen Anwendern, Forschern und Entscheidern der öffentlichen Forschungsförderung ist hierfür unerlässlich. Den idealen Rahmen dafür bietet das digitale Innovationsforum Wasserwirtschaft auf der gat | wat 2021.
Aktuelle Herausforderungen aufgreifen
Das Innovationsforum orientiert darauf, insbesondere aktuelle Herausforderungen durch Klimawandel, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen aufzugreifen. In kompakt gehaltenen Übersichtsvorträgen sowie einer abschließenden Podiumsdiskussion kommen vor allem Betreiber wasserwirtschaftlicher Anlagen und Vertreter der öffentlichen Forschungsförderprogramme zu Wort. Fortschreitende Klimaveränderungen, neue Stoffe im Wasserkreislauf, aber auch digitale und gesellschaftliche Transformationen tragen in hohem Maße dazu bei, dass die Trinkwasserversorgung in Deutschland vor tiefgreifenden Wandlungsprozessen steht. Als Mittel der Orientierung nehmen Forschung und Wissenschaft eine zentrale Rolle ein, um die Wasserwirtschaft in Deutschland fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen. Öffentliche Forschungsförderprogramme sind hierfür unerlässlich und Garant dafür, dass sich die Wasserwirtschaft, als Element der Daseinsvorsorge, im gesamtgesellschaftlichen Konsens weiterentwickelt.
Themen identifizieren und Prozesse verbessern
Stärker als bisher muss es uns gelingen, nicht nur die richtigen Themen zu identifizieren, sondern auch Herangehensweisen und Prozesse zu verbessern. Auch ist es notwendig, langlebige Strukturen zu entwickeln, die rasch für Folgeprojekte reaktiviert werden und Synergien besser nutzen können. Die bereits bestehenden Ansätze zu verfestigen und im Dialog weiterzuentwickeln, steht deshalb weiter im Mittelpunkt unseres Austausches mit Vertretern der zuständigen Bundesministerien und Forschungsmittelgebern. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, durch eine stärkere Vernetzung der Institutionen die Forschung im Bereich Wasser noch praxisorientierter und effektiver auszurichten.