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Fracking ist gefährlich und klimaschädlich
Die Grüne Bundestagsfraktion hat auf Initiative von Julia Verlinden einen Bericht von der Regierung zum Fracking in Deutschland angefordert. Anlass für die grüne Berichtsbitte war die Übermittlung des zweiten Berichtes der Expertenkommission zum Fracking an die zuständigen Ausschüsse des Bundestages. themen!magazin im Gespräch mit Dr. Julia Verlinden, Energiepolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen.
- Dr. Julia Verlinden, Energiepolitische Sprecherin Bündnis90/Die Grünen Fotos: Sandra Koenig
Julia Verlinden zu dem Bericht und nach der Diskussion im Ausschuss: „Die Bewertung des Umweltministeriums lasst nur einen Schluss zu: Fracking zur Gewinnung von Ol und Gas muss ausgeschlossen werden. Auserdem brauchen wir einen verlasslichen Import-Stopp fur Fracking-Gas. Fracking gefahrdet gleichermasen Umwelt und Gesundheit sowie den Klimaschutz. Die von der Bundesregierung zugelassene Erprobung dieser Technologie in Deutschland muss so schnell wie moglich widerrufen werden. Wir brauchen ein ausnahmsloses Verbot von Fracking fur Gas und Ol.“
Frau Dr. Verlinden, warum hat Ihre Fraktion einen Bericht der Bundesregierung zum Fracking angefordert?
Die grüne Bundestagsfraktion setzt sich für ein ausnahmsloses Verbot von Fracking zur Gewinnung von Öl und Gas in Deutschland ein. Die Bundesregierung lässt bisher eine begrenzte Anzahl von Probebohrungen unter Einsatz von Fracking in Deutschland zu. Gleichzeitig hat die Regierung eine Expertenkommission zum Fracking eingesetzt, die solche Probebohrungen wissenschaftlich begleiten soll. Die Kommission hat dieses Jahr ihren zweiten Bericht vorgelegt und an die Ausschüsse des Deutschen Bundestages übermittelt. Wir wollten aus diesem Anlass von der Regierung wissen, welche Schlüsse sie aus den bisherigen Erkenntnissen der Expertinnen und Experten zieht und wie das Umweltministerium die Klimawirkung von Gas beurteilt, das mittels Fracking gewonnen wird.
Wie beurteilt das Umweltministerium die Gefährlichkeit von Fracking?
In seinem Bericht unterstreicht das Umweltministerium die Gefährlichkeit von Fracking. Wörtlich heißt es dort: „Darüber hinaus birgt insbesondere unkonventionelles Frackinggas erhebliche Risiken für andere Umweltgüter, besonders für Grundwasser und Böden.“ Auch die Klimabilanz von Frackinggas wird als schlecht beurteilt. Der Bericht stellt klar, dass der Import von verflüssigtem Frackinggas keinen nennenswerten Klimavorteil gegenüber der Verbrennung von Kohle aufweist. Außerdem warnt das Umweltministerium vor einer Verzögerung der Energiewende durch Frackinggas. Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Der Einsatz von gefracktem Gas würde diese erforderliche vollständige Umstellung auf erneuerbare gasförmige Energieträger verzögern.“
Wie bewerten Sie die Aussagen des Umweltministeriums?
Das Umweltministerium stellt unmissverständlich klar, welche Risiken und Nebenwirkungen mit der Frackingtechnologie drohen. Fracking gefährdet gleichermaßen Umwelt und Gesundheit sowie den Klimaschutz. Das lässt aus meiner Sicht nur einen Schluss zu: Fracking zur Gewinnung von Öl und Gas in Deutschland muss grundsätzlich ausgeschlossen werden. Außerdem brauchen wir einen verlässlichen Import-Stopp für Fracking-Gas. Denn in den Herkunftsregionen drohen ebenfalls massive Umweltschäden durch diese Fördermethode. Die Bundesregierung muss noch in dieser Wahlperiode die Erprobung von Fracking in Deutschland widerrufen und statt dessen endlich den Umstieg auf erneuerbare Energien und grünes Gas vorantreiben.
Wir danken für das Gespräch.
Kontakt: E-Mail: julia.verlinden@bundestag.de
