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Erhebliche Marktverwerfungen durch Energiewende
Nach wie vor verlangen die Marktentwicklung und die unklaren Rahmenbedingungen von Unternehmen der Energiewirtschaft große Kraftanstrengungen. Dies trifft auch für die Thüga-Gruppe zu. In seinem Gastbeitrag unterstreicht Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft: „Unser ‚Integriertes Strommarktmodell’ zeigt einen Weg zur Lösung der komplexen Anforderungen aus der Energiewende.“
Der Umbau der Energiewirtschaft führt zu einer unternehmerischen Lage, die alles andere als zufriedenstellend ist. Und das nicht nur in der Erzeugung, sondern auch im Vertrieb und in den Netzen. Nach unserer Auffassung fehlt nach wie vor ein auf die Ziele der Energiewende ausgerichtetes Energiemarktmodell. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe haben ein solches bereits im Januar 2013 der Öffentlichkeit präsentiert. Im Verlauf des Jahres 2013 wurde das „Integrierte Strommarktmodell“ in der Energiebranche mit großem Interesse aufgenommen und ist in die gemeinsame Positionierung des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) und des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. eingeflossen.
Lastflexibilität der Kunden unmittelbar anreizen
Lastflexibilität der Kunden unmittelbar anreizen Trotz des zunehmenden Ausbaus der Stromerzeugung aus Wind und Sonne werden weiterhin Kraftwerke bzw. Speicher benötigt, die die Versorgungssicherheit garantieren, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen. Die Vorhaltung und der Betrieb dieser konventionellen Kraftwerke kann jedoch nicht aus den wenigen Stunden im Jahr finanziert werden, in denen sie Strom erzeugen. Daher erhalten die Betreiber dieser Anlagen ein Entgelt für die Bereitstellung von Leistung. Durch diese Entgelte ist dauerhaft die Versorgungssicherheit gewährleistet.
Im Gegensatz zu allen bisher diskutierten Modellen eines Kapazitätsmarktes, stellt das integrierte Strommarktmodell den Verbrau cher in eine starke Nachfrageposition. Er bestimmt, welche Leistung für ihn in den Stun den der „dunklen Flaute“ vorzuhalten ist. So kann der Kunde nicht nur über seinen Ver brauch, sondern auch über die von ihm bestellte Mindestleistung unmittelbar Einfluss auf die Höhe seines Strompreises nehmen. Im Ergebnis werden Anlagen beider Erzeu gungsarten ihre Arbeit auf dem Joint Energy-Market ihre Produktion zu Grenzkosten anbieten. Am Joint-EM bildet sich der Strompreis anhand der Grenzkosten der jeweiligen Erzeugungs techno logien. Daher bedarf es auch keines gesetzlich geregelten Einspeise vorrangs der EE. Diese kommen „automatisch“ vor den fossilen Erzeugungsanlagen zum Zuge.
Aus Sicht der Thüga entfaltet ein solch gestaltetes Marktdesign eine Vielzahl von positiven Wirkungen, denn es handelt sich um einen wettbewerblichen Ansatz mit wenigen regulatorischen Eingriffen. Das politische Ziel des EE-Ausbaues wird durch klare Rahmen be dingungen langfristig und kosteneffizient sichergestellt. Zusätzlich werden neue und bereits getätigte Investitionen in hocheffiziente konventionelle Kraftwerke durch Kennt nis des Versorgungssicherheitsniveaus angereizt bzw. weiter gewährleistet. Durch die Einbindung der Nachfrageseite nach gesicherter Leistung (Ver sorgungssicherheit) erhalten die Kunden zusätzliche Handlungs alternativen, um die Kosten für ihre Energie bereitstellung zu optimieren. Und die Imple mentierung der Grundidee ist in Europa möglich.
Thüga-Gruppe versteht sich als Mitgestalter der Energiewende
Wichtig ist für uns, dass die Unternehmen der Thüga-Gruppe nicht nur berechtigte energiewirtschaftliche Forderungen stellen, sondern gleichzeitig aktive und konstruktive Mitgestalter der Energiewende sind.
Die Unter neh men sind in einer Vielzahl von Projekten in den Handlungsfeldern der Energiewende – Erzeugung, Speicher, Netze, Effizienz – engagiert. Dahinter stehen 18.100 Menschen, die in der Thüga-Gruppe – ob im Management oder als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – beschäftigt sind, mit Engagement und ihrer Leistung.
Ein Schlüssel zum Erfolg ist für uns das Thüga-Modell: Die individuelle Stärke der einzelnen Unternehmen mit den Synergien aus der Zusammenarbeit in der Thüga-Gruppe zu kombinieren und das uns anvertraute kommunale Kapital nachhaltig zu entwickeln. Daher setzen wir auch künftig auf Konsolidierung und moderates Wachstum.
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