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< Innovation als zentraler Treiber im Energiesektor
25.09.2014 10:26 Alter: 10 yrs

Energiewende braucht Innovationen

Wir brauchen technologische Fortschritte und Innovationen auf allen Stufen der Energieversorgung, um die Energieziele zu erreichen. Ende Juli wurde vom Bundeskabinett der Bundesbericht Energieforschung 2014 verabschiedet. Der neue Präsident des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V., Johannes Kempmann sieht als eine wesentliche Herausforderung den Ausbau der Energieforschung für das Innovationsland Deutschland.


Windpark North Hoyle, GB; Foto RWE AG

Um die enorme Komplexität der Energiewende zu bewältigen, brauchen wir intensive Forschung, Innovationen und neue Lösungsansätze. Das mit 3,5 Milliarden Euro ausgestattete Energieforschungsprogramm der Bundesregierung hat richtigerweise viele technologische Entwicklungen angestoßen. Forschungsförderung ist aber kein Selbstläufer. So ist der Energie- und Klimafonds, aus dem weitere wichtige Forschungsprojekte gefördert werden sollten, schon jahrelang dramatisch unterfinanziert. Die Bundesregierung hat erst in diesem Jahr dafür gesorgt, dass der Fonds mit neuen Mitteln ausgestattet wird. Erfreulicherweise räumt die Bundesregierung der Energieforschung zu Recht einen deutlich höheren Stellenwert ein als zu früheren Zeiten. Das reicht aber noch nicht aus.

Forschung und Entwicklung müssen stärker gefördert werden. Wir brauchen technologische Fortschritte und Innovationen auf allen Stufen der Energieversorgung, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. In vielen Bereichen besteht aktuell dringender Innovations- und Forschungsbedarf: So etwa bei der Energiespeicherung, bei einer neuen Übertragungsinfrastruktur, und damit dem großräumigen Transport von Strom, aber auch bei der Entwicklung intelligenter Verteilnetze, die besser auf den lokalen Ausgleich von dezentral erzeugtem Strom und den lokalen Verbrauchsanforderungen hinwirken können. Notwendig sind zudem neue Steuerungsund Kommunikationsansätze auf der Kundenseite, die Signale für die Verbrauchsoptimierung geben. Gleichzeitig sind auch im Bereich konventioneller Kraftwerke technologische Innovationen entscheidend, da wir für die sichere Energieversorgung auch künftig auf hocheffiziente Kohle- und Gaskraftwerke angewiesen sein werden.

Die Energiewirtschaft wird sich deshalb weiter für mehr Forschung einsetzen – etwa als Partner in dem vom Bundesforschungsministerium initiierten „Forschungsforum Energiewende“, wo derzeit die „Strategische Forschungsagenda“ erarbeitet wird. Wichtige Impulse werden zudem auch von der Plattform „Forschung und Innovation“ des Bundeswirtschaftsministeriums ausgehen. Auch hier wird der BDEW engagiert mitarbeiten.

Grundsätzlich gilt: Das Thema Innovationen muss an die Spitze der politischen Agenda rücken. Dabei ist auch die gesellschaftliche Akzeptanz für Forschung und Entwicklung und eine aufgeschlossene, unvoreingenommene Haltung gegenüber neuen Technologien wichtig. Ihr Einsatz sollte nicht vorschnell durch übergroße Skepsis verhindert werden. Gelingen die notwendigen technologischen Innovationen im Energiebereich, hat die Energiewirtschaft die Chance, zur Zukunftsbranche für Deutschland zu werden. Die Energiewende kann damit zu einem Wachstumsmarkt und im besten Fall zu einem Exportmodell werden, von dem die deutsche Wirtschaft nachhaltig profitieren kann.

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