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17.10.2019 10:45 Alter: 5 yrs
Kategorie: Digitalisierung

Energieversorger benötigen sichere Kommunikationsinfrastruktur

Der Beirat bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat sich am 23.09. 2019 einstimmig dafür ausgesprochen, der Energiewirtschaft auch nach 2020 die Nutzung der 450 MHz-Frequenzen zu ermöglichen. Allerdings hat der Beirat eher eine beratende Funktion, eine Entscheidung fällt dort nicht.


Dr. Joachim Pfeiffer, Foto: Guido Werner

Dr. Joachim Pfeiffer, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der CDU/CSUBundestagsfraktion und Vorsitzender des Beirats informiert über den Beschluss.

Die Energiewende und die zunehmende Erzeugung erneuerbarer Energien führen zu mehr Dezentralisierung und zu deutlich komplexeren Strukturen in unserer künftigen Energieversorgung. Für eine sichere Steuerung wird dabei eine digitale Vernetzung von Millionen von Stromerzeugern und -Verbrauchern benötigt. Eine sichere Kommunikationsplattform ist hierbei die zentrale Voraussetzung für eine langfristig sichere Energieversorgung, nicht zuletzt in Störungs- und Krisenfällen.

Schwarzfallfeste bundesweite Kommunikationslösung

Für den Beirat der Bundesnetzagentur ist klar, dass die Energiewirtschaft langfristig eine sichere, schwarzfallfeste und bundesweit verfügbare Kommunikationslösung benötigt – sowohl zur Sicherung der Energieversorgung als auch für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

Die öffentlichen Kommunikationsnetze in den Regionen der Energieversorger sind kaum geeignet, die hohen Anforderungen der Energiebranche an eine digitale Infrastruktur zu erfüllen. Denn im Krisenfall ist die Stromversorgung mit Hilfe der üblichen Mobilfunkverbindungen nicht wieder herzustellen. Die Überlastung des öffentlichen Netzes im Krisenfall ist ja quasi vorprogrammiert. Das kann sich Deutschland nicht leisten, denn eine funktionierende Energieversorgung ist für eine Industrienation von existentieller Bedeutung. Die Energieversorgung ist demnach unverzichtbarer Bestandteil der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge sowie zentraler Bereich kritischer Infrastrukturen. Der Roman „Blackout“ von Marc Elsberg führt die Konsequenzen eines längeren Stromausfalls deutlich vor Augen.

Neuordnung der Frequenzen 2020 durch die Bundesnetzagentur

Von derzeit verfügbaren Kommunikationslösungen, die zur Anwendung in kritischen Infrastrukturen wie dem Energiesektor marktreif sind, zeigt die Nutzung einer Funklösung auf Basis der 450 MHz-Frequenz die besten Ergebnisse. Auch Fachverbände, wie der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e. V. (VDE) bestätigen dieser Frequenz aufgrund ihrer guten Wellenausbreitungseigenschaften ideale Voraussetzungen für die Errichtung einer krisenfesten Kommunikationsplattform. Energieversorger, die bereits die 450 MHz- Frequenz nutzen, verweisen auf die regionale Wertschöpfung, gepaart mit hoher Frequenzeffizienz, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Aus diesem Grund unterstützt der Beirat der Bundesnetzagentur die Forderung, der Energiewirtschaft auch nach 2020 die erprobte sichere Kommunikationslösung auf Basis der 450 MHz- Funktechnik weiterhin zur Verfügung zu stellen.

Weitere Info unter: Opens external link in new windowwww.bnetza.de