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< Digitale Energiewirtschaft: Agile Märkte – maximal bewegliche IT
08.09.2020 17:08 Alter: 4 yrs

DOdata – Der SmartCity DataHub für Dortmund

Die DEW21 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung haben mit der DOdata GmbH ein Unternehmen etabliert, das konkrete Anwendungen im Bereich IoT- und Datenmehrwertservices umsetzt und gleichzeitig die Datensouveränität im kommunalen Bereich gewährleistet. Ein Gastbeitrag von Heike Heim, Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung.


Heike Heim, Vorsitzende der Geschäftsführung, DEW21 Foto: DEW21

„Bei DEW21 verstehen wir die kommunale Daseinsvorsorge mittlerweile auch im Sinne einer digitalen Grundversorgung und sind damit der natürliche Partner der Stadt Dortmund auf dem Weg zu einer SmartCity.“

Als städtisches Versorgungsunternehmen erkennen wir das rasante Zusammenwachsen ehemals getrennter Sektoren wie Energie, Mobilität, Kommunikation und Stadtentwicklung. Dadurch verändern sich die Bedürfnisse im städtischen Miteinander: Mehr Komfort aus einer Hand und mehr digitaler Konsum sind gefragt, gleichzeitig erleben wir eine erhebliche gesellschaftliche Beschleunigung.


Die aktuelle Corona-Krise macht uns allen deutlich, wie die fortschreitende Digitalisierung und die gesellschaftliche Beschleunigung das Konsumentenverhalten bereits verändert haben. Die ständige Verfügbarkeit von Produkten, Dienstleistungen und Informationen ist längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Diese Erwartungshaltung wird sich zukünftig noch verstärken, denn je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto mehr wird das Virtuelle zum Maßstab für das Reelle. Die Menschen erwarten, dass virtuelle und reale Welt übereinstimmen – die „one reality“.


Letztendlich geht es dabei um die digitale Transformation der Energiewirtschaft, bei der klassische Versorgungsprodukte immer mehr durch digitale Lösungen substituiert werden. Ohne klare Digitalisierungsstrategie werden Energieversorger mittelfristig nicht erfolgreich sein können. Als regional verwurzeltes Unternehmen nutzt DEW21 aktiv die Möglichkeiten der digitalen Transformation und leitet daraus Mehrwertservices ab, die das Leben unserer Kunden komfortabler machen sollen. Dazu setzen wir bei DEW21 unsere Digitalisierungsstrategie konsequent um und investieren gezielt in den Aufbau notwendiger neuer Kompetenzen – vor allem in den Bereichen IT- und Datenkompetenz – und binden weitere Fähigkeiten durch strategische Kooperationen und Beteiligungen wie mit dem Kölner Start-Up GreenPocket ein.

DOdata setzt SmartCity- Anwendungen um

Bei DEW21 verstehen wir die kommunale Daseinsvorsorge mittlerweile auch im Sinne einer digitalen Grundversorgung und sind damit der natürliche Partner der Stadt Dortmund auf dem Weg zu einer SmartCity, in der der Einsatz digitaler Technologien die Lebensqualität aller Bewohner erhöht. Wir alle haben eine ungefähre Vorstellung davon, was die Stadt von morgen ausmacht, doch die Akteursvielfalt und die enorme Komplexität stellen oftmals noch Hürden für die Umsetzung dar. Ende 2019 haben wir mit der DOdata GmbH, einem 100-prozentigen DEW21-Tochterunternehmen, deutschlandweit als erste eine Gesellschaft für IoT- und Smart- City-Anwendungen gegründet, die die Umsetzung der SmartCity Dortmund als kommunaler Dienstleister begleiten soll. DOdata ist auf einen Use Case-getriebenen Ansatz ausgerichtet und mit den entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet. Die Anwendungsfelder sind dabei vielfältig: von der Digitalisierung bürgernaher Dienstleistungen wie eine intelligente Parkraumbewirtschaftung über Instandhaltungsmaßnahmen bei Versorgungsleitungen bis hin zu Luftqualitätsmessungen und Smart- Building-Lösungen. DOdata wird Mehrwerte generieren, die das ökonomische, ökologische und komfortable Wirtschaften und Leben in Dortmund fördern. Ganz im Sinne der SmartCity werden wir dazu beitragen, das Leben in unserer Stadt noch komfortabler zu machen und den Wirtschaftsstandort Dortmund zu stärken.

Aufbau eines SmartCity DataHubs für Dortmund

Damit durch die Umsetzung entsprechender Anwendungsfälle konkrete Mehrwerte generiert werden können, sind im ersten Schritt anwendungsfallspezifische, nicht personenbezogene Daten – wie Durchflussmengen oder Temperatur- und CO2-Werte – erforderlich. Zum Teil werden diese Informationen bereits durch bestehende Systeme aufgezeichnet. Häufig handelt es sich jedoch um Messwerte, die bis jetzt nicht erfasst werden konnten. DOdata erhebt nicht nur die Daten, sondern reichert sie durch weitere Quellen an, vernetzt sie untereinander, führt Analysen durch und leitet konkrete Handlungsempfehlungen ab. Dies hilft dabei, urbane Prozesse besser zu steuern und effizienter zu gestalten – was wiederum Mehrwerte für die Endkunden und Bürger hat. Mit DOdata ergreifen wir konsequent die Möglichkeiten der kommunalen Wertschöpfung. Um die vielfältigen sicherzustellen, dass die Daten der SmartCity Dortmund in kommunaler Verantwortung bleiben, wird die Gesellschaft gemeinschaftlich mit der Stadt Dortmund geführt. DOdata räumt dem Datenschutz einen besonderen Stellenwert ein und setzt konsequent die geltenden Bestimmungen um: Wir schützen stets die (Daten-)Interessen und halten die geltenden europäischen Gesetze sowie die ethischen und moralischen Ansprüche als Leitplanken für die Ausgestaltung digitaler Lösungen ein.

Moderne Lebensadern bilden das Rückgrat der SmartCity

Damit die notwendigen Daten erhoben werden und in eine entsprechende IoT-Plattform eingespielt werden können, sind digitale Netze für die Übertragung notwendig. Daher haben wir in Dortmund frühzeitig mit dem Aufbau eines flächendeckenden LoRaWAN-Netzes (LongRange- WideAreaNetwork) begonnen. Bereits Ende 2019 haben wir nahezu 100 Prozent der Outdoorflächen in Dortmund abgedeckt. Dieser kostenfreie und sichere Funkstandard zeichnet sich durch seine große Reichweite und geringe Datenrate bei niedrigem Energieverbrauch aus – für uns macht dies LoRaWAN zu einem wichtigen Baustein der Kommunikationsinfrastruktur für die Städte von morgen.

DOdata hat bereits erfolgreich Pilotprojekte umgesetzt

Dabei reicht die LoRaWAN-Technologie – anders als z. B. LTE oder 5G – in tiefe Schächte oder Keller hinein, so dass auch dort befindliche Sensoren eingebunden werden können und sich weitere Anwendungsfelder für SmartCity-Lösungen erschließen lassen. Wir nutzen diese Möglichkeiten bei DEW21 bereits, um im eigenen Kerngeschäft den Ableseprozess zu optimieren: Die rund 2.500 Wasser-Schachtzähler im Dortmunder Stadtgebiet werden zukünftig digital fernausgelesen und nicht mehr manuell durch unsere Mitarbeiter. Bereits heute sind mehrere hundert Zähler mit entsprechender Sensorik ausgestattet und befinden sich erfolgreich im Testbetrieb. Durch die Automatisierung können wir die Qualität und Effizienz der Prozesse deutlich erhöhen. Die positiven Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt nutzen wir auch, um weitere Lösungen für unsere Kunden abzuleiten. Beispielsweise in einem Pilotprojekt für die Anomaliedetektion im Wasserverbrauch. Dabei lernt das Modell, unter Einsatz von künstlicher Intelligenz, selbständig im Zeitverlauf Verbrauchsmuster zu analysieren und löst bei Abweichung Alarm aus. So können Anomalien rechtzeitig erkannt werden, bevor größere Störungen und Kosten entstehen. Darüber hinaus hat DOdata bereits während des Digitalgipfels der Bundesregierung in Dortmund erfolgreich smart parking- und smart waste-Anwendungen pilotiert. Im Rahmen des intelligenten Abfallmanagements konnte durch die Erfassung der Füllstände die Entleerung sowie die Abrechnung bedarfsgerecht optimiert werden. Die intelligente Parkraumbewirtschaftung hat dafür gesorgt, dass die Parkeinweiser genaue Kenntnis über die Verfügbarkeit der Behindertenparkplätze hatten und so die ankommenden Fahrzeuge optimal leiten und Rückstaus vermeiden konnten. Gleichzeitig beteiligt sich DOdata in zahlreichen Forschungsprojekten, um fundierte Konzepte in Kooperation mit vielen Beteiligten zu erstellen. Wir werden die Stadt Dortmund, ihre Bürger sowie unsere Kunden nicht nur operativ bei der Umsetzung ihrer Anwendungsfälle, sondern auch strategisch bei der Entwicklung von Digitalisierungskonzepten und Datenaustauschstrategien auf lokaler sowie europäischer Ebene unterstützen.

Weitere Information unter: www.dew21.de und https://dodata.solutions/

Im Rahmen des smart parking übertragen Sensoren die Informationen über die Belegung von Stellflächen und sorgen so für eine verbesserte Parkraumbewirtschaftung. Foto: DEW21