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< „Das ist der Oscar der Energie“
27.10.2015 11:48 Alter: 9 yrs

Digitalisierung der Herausforderungen

Ohne Digitalisierung sind die signifikant steigende Komplexität der Prozesslandschaft und die zunehmende Integration von Energieunternehmen, Technologien und Energiekunden nicht beherrschbar.


Foto: Celron Consulting

Wir erleben eine zunehmende "Digitalisierung der Herausforderungen" für Unternehmen im Energiesektor, sagte Dr. Volker Flegel, Geschäftsführer der Celron GmbH aus München, vor kurzem in Berlin auf dem Forum für Zukunftsenergien.

Er plädiert für die Implementierung des Smart Data Managements als eine strategische Notwendigkeit für den Energiesektor.

Herr Dr. Flegel, ist die Einführung datenbasierter Geschäftsmodelle im Energiesektor notwendig?

Heute lautet eine wesentliche Fragestellung: Wie können Unternehmen im Energiesektor ihre Wettbewerbsposition durch die Nutzung von Daten absichern und ausbauen? Bisher war "Big Data" eine vorrangige Herausforderung, d. h. die technische Beherrschung der Datenmengen und -vielfalt. Inzwischen steht mit "Smart Data" der durch Daten generierbare Nutzen im Vordergrund.

Die Digitalisierung entwickelt sich exponentiell und verändert die Marktmechanismen signifikant, insofern sind datenbasierte Geschäftsmodelle "überlebensnotwendig". Stichworte sind hier z. B. Smart Home, Smart Cities, Systemintegration von Erneuerbaren Energien, Virtual Storage Clouds und das Internet of Energy.

Über den Erfolg datenbasierter Geschäftsmodelle entscheidet letztlich deren wirtschaftliche Erfüllung der Kundenanforderungen. Signifikant unterschiedliche Erwartungen der Kundengruppen erfordern eine differenzierte Vorgehensweise, ich will hier nur Industrie 4.0 im industriellen Sektor oder Stromeigen versorgungssysteme im Haushaltskunden-Segment nennen.

Celron hat eine Expertenbefragung zu den Erfolgsaussichten datenbasierter Ge schäftsmodelle durchgeführt, welche zusammenfassende Aussage lässt sich treffen?

Als bedeutendste Treiber für Smart Data Management werden Innovationsbedarf, Technologie entwicklung sowie Effizienzsteigerung gesehen.

Die wesentlichen Chancen bestehen z. B. in der Portfolio-Optimierung, der Erhöhung der EE-Prognosequalität sowie der Transparenz von Lastprofilen. Wesentliche Risiken werden benannt wie z. B. Datenverluste durch Hacker, Know-how-Defizite sowie Folgekosten. Hinsichtlich der organisatorischen Veranker ung sieht man den eigenständigen Geschäftsbereich bzw. den Vertrieb als besonders erfolgversprechend. Und als kommerziell attraktivstes Geschäftsfeld werden Daten-Produkte und -Services (z. B. Virtual Rene wable Power Plant oder EE-Regelenergie) eingestuft.

Angemerkt werden aber fehlende Rahmenbedingungen durch die Politik bzw. den Regulator. Hier seien Datensicherheits standards, die Standardisierung von Schnitt stellen sowie Datenschutzregelungen zur Absicherung einer reibungslosen Umsetzung der Digitalisierung genannt. Ergänzend gefordert werden aber auch unternehmensinterne Maßnahmen zur Konkreti sierung der Datenschutz-/Governance- Anfor derungen, z. B. die Erhöhung der Sicherheitsstandards, Dateneigentums-Regelungen sowie freiwillige Branchen-Lösungen zur Wahrung der Kundeninteressen.

Insgesamt wird eine zunehmende Verdrängung des Commodity Business erwartet und infolge einer immer kürzeren "Halbwertzeit" von Strategien und Geschäftsmodellen wird ein leistungsfähiges Innovationsmanagement demzufolge erfolgskritischer.

Der Ergebnisbericht der Expertenbefragung kann unentgeltlich per E-Mail angefordert werden: office@celron.de.