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Digitale Transformation erfordert neue IT-Strategien
Die Digitalisierung zwingt Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle radikal zu verändern und IT-Landschaften neu zu strukturieren. Für Energieversorger ist deshalb das Management der Digitalen Transformation essentiell, um den „Fahrplan“ der Energiewende einzuhalten.
Diese Herausforderung benannte Matthias Moeller, Vorsitzender der Geschäftsführung von arvato Systems perdata GmbH, kürzlich auf der Handelsblatt-Konferenz „Digitalisierung der Energiewirtschaft 2015“. Wir sprachen mit ihm am Rande der Tagung.
Herr Moeller, ist die Energiewirtschaft fit für den Fahrplan der Energiewende?
Der Blick auf den Fahrplan zeigt, dass der digitale Wandel bereits in vollem Gange ist. Das bedeutet vor allem eines: Wachstum und Überlebensfähigkeit gelingt nur durch Mut zur Innovation und mit Veränderungswillen. Denn Digitalisierung zwingt Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle radikal zu verändern und IT-Landschaften neu zu strukturieren.
Strategieentwicklung für Unternehmen – auch und gerade in der Energiewirtschaft – heißt deshalb heute, digitale Trends zu analysieren, zu bewerten und diese in die Unternehmensstrategie einzubetten. Außerdem müssen sich Unternehmen darauf einstellen, in immer kürzeren Technologie- und Marktzyklen zu agieren.
Welche allgemeinen Anpassungserfordernisse sehen Sie?
Im Blickfeld sollten Führungskräfte die zwei strategischen Linien Strategic Fit und IT Fit haben. Hinter Strategic Fit steht der methodische Ansatz, proaktiv auf Marktanforderungen zu reagieren und bisherige Strategien zu überdenken. Für das jeweilige Unternehmen bedeutet das zum Beispiel, auf Grundlage seines Digitalisierungsgrades eine entsprechende Smartifizierungs- und Digitalisierungs- strategie festzulegen.
Voraussetzung dafür sind allerdings strategisches Marktverständnis, Innovations fähigkeit sowie Diversifikationskompetenz.
IT Fit ist von gleichrangiger Bedeutung. IT entwickelt sich zunehmend zum wichtigsten Impuls in der Prozesskette eines Unternehmens und ist Enabler zur Umsetzung digitaler Geschäftsanforderungen. Deshalb wird auch die Integration digitaler Technologien in bereits bestehende IT-Landschaften immer mehr zum „kritischen Erfolgsfaktor“. Entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist jedoch, dass IT und Business noch enger zusammenrücken - im Idealfall also langfristig ein Business-Alignement mit IT-Strategie erreicht wird.
Wie können Unternehmen den Erfolgsfaktor IT-Fit erreichen?
Entscheidend ist eine stärkere Ausprägung im Rollenverständnis von IT. Das kann nur durch die Führungsmannschaft eines Unternehmens gelingen. Denn genau dort gilt es, die Digitalisierungsstrategie von IT und Business im Sinne einer integrierten Demand- und Supply-Organisation zu übertragen und umzusetzen.
Deshalb müssen interne Barrieren zwischen Business und IT stetig aufgelöst werden. Mit der Bildung von „Digitalisierungsteams“ beispielsweise kann einerseits das IT-Verständnis in den Fachbereichen ausgebaut und andererseits die Business-Kompetenz der IT-Organisation gestärkt werden. Zukünftig elementar sind strategische IT-Partnerschaften - sie sind sinnvoll und notwendig, um die Herausforderungen des Wandels zu meistern und vor allem die großen Chancen der Digitalisierung nachhaltig nutzen zu können.
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