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Digitale Stadterneuerung steht ganz oben auf der Agenda
Beim bundesweiten Wettbewerb „Digitale Stadt“ des Digitalverbandes Bitkom und dem Deutschen Städte- und Gemeindetbund (DStGB) beschreiben Bürgermeister ihre Vorstellungen von der digitalen Stadtentwicklung. Bewerben konnten sich mittelgroße Städte mit rund 100.000 bis 150.000 Einwohnern. Ziel des Wettbewerbs ist der Aufbau einer digitalen Modellstadt, die anderen Ballungszentren im In- und Ausland als Vorbild bei eigenen Digitalisierungsprojekten dienen kann.
Zum Wettbewerb „Digitale Stadt“ sprachen wir mit Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied beim Deutschen Städte- und Gemeindebund.
Foto: Bernhardt Link
Herr Dr. Landsberg, warum ein Wettbewerb „Digitale Stadt“ gemeinsam mit Bitkom?
Digitalisierung prägt alle Bereiche des täglichen Lebens. Auch und gerade für Städte und Gemeinden bedeutet dieser Megatrend einerseits Herausforderungen, andererseits aber vor allem immense Chancen. Der gemeinsame Wettbewerb soll diese Chancen erstmals in der Praxis vor Ort sichtbar und erlebbar machen und dazu beitragen, den teilweise noch recht abstrakten Begriff der Digitalisierung für Kommunen mit Leben zu erfüllen und damit stärker in den Fokus der lokalen Politik zu rücken.
Solch ein Wettbewerb ist ein Gewinn für alle Städte und Gemeinden in Deutschland, weil sie aus den Erfahrungen der teilnehmenden Kommunen lernen können. Die Siegerstadt wird ein Leuchtturm der Digitalisierung über Deutschland hinaus werden und zeigen, dass digitale Lösungen und eine Steigerung der Lebensqualität Hand in Hand gehen.
Wie bewerten Sie die Resonanz auf den Wettbewerb?
Mit der Zahl der teilnehmenden Städte sind wir sehr zufrieden, vor allem mit Blick auf die knappe Bewerbungsfrist. Die eingegangenen Bewerbungen hatten ausnahmslos eine sehr hohe Qualität und haben es der Jury nicht leicht gemacht, fünf Endrundenstädte auszuwählen. Überwältigend ist vor allem die Resonanz aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen in den Teilnehmerstädten. Eine derart breite Unterstützung aus der Stadtgesellschaft ist einfach beeindruckend. Denn der Aufbau einer digitalen Stadt funktioniert nur, wenn die Bürgerschaft geschlossen hinter dem Projekt steht.
Bereits jetzt hat der Wettbewerb dazu beigetragen, Digitalisierung als Querschnittsthema in den Kommunen zu verankern und deutlich zu machen, dass es eben nicht allein um Technik geht, sondern um Zukunftschancen und Beteiligung.
Was bestimmte den Inhalt der Bewerbungen?
Die Städte waren aufgerufen, ihre Konzepte einer digitalen Stadt in den Bereichen IT-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Verkehr, Verwaltung, Gesundheit, Bildung, Handel, Sicherheit und Gesellschaft darzustellen. Hier ging es in der ersten Runde vor allem darum, ausgehend vom bereits vorhandenen Bestand in diesen Bereichen eine Vision der Anwendung digitaler Möglichkeiten zu skizzieren und die einzelnen Bereiche zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammenzufügen.
In der Endrunde wird es jetzt darum gehen, die entwickelten Ideen zu konkretisieren und zu detaillieren. Ende Mai werden diese Konzepte dann von den Bürgermeistern und Oberbürgermeistern der Endrundenstädte präsentiert. Die Siegerstadt wird auf dem Nationalen Digitalgipfel in Ludwigshafen im Juni dieses Jahres gekürt. Erste Anwendungen sollen bereits 2018 in Betrieb gehen.
www.dstgb.de