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05.12.2018 17:44 Alter: 6 yrs

Dialog zu neuer Nachhaltigkeitskooperation

Bei der 11. Deutsch-Russischen Rohstoff-Konferenz in Potsdam haben sich mehr als 500 deutsche und russische Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über wichtige Fragen und Zukunftsprobleme der Rohstoffwirtschaft ausgetauscht – darunter fast 100 Nachwuchswissenschaftler und Studenten aus beiden Nationen. Neben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Alexej Gordejew, stellvertretender Ministerpräsident der Russischen Föderation, nahmen auch die Ministerpräsidenten der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Rohstoff-Forum teil.


Wir sprachen auf der Konferenz mit Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt zu seinen Eindrücken.

Foto: Andreas Lander

Herr Ministerpräsident, welche Motive bestimmen Ihre Teilnahme am Rohstoff-Forum?

Neue globale Herausforderungen verlangen gemeinsames Handeln, auch in der wissenschaftlich- technischen Zusammenarbeit. Dazu zählt die Veränderung des Rohstoffbedarfs durch neue Technologien, insbesondere bei den erneuerbaren Energien sowie die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft und die Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele. Themen, die auch viele mittelständische Unternehmen aus Sachsen-Anhalt betreffen.

Gerade in Zeiten der Wiederkehr nationaler Egoismen sind Formate des kontinuierlichen Dialogs von wachsender Bedeutung und unverzichtbar. Einen Vorteil dieser Rohstoffkonferenz sehe ich darin, dass offen Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und kritische Themen intensiv analysiert werden. Aber dabei bleibt man nicht stehen, sondern erörtert auch Lösungen. So gesehen ist die Konferenz eine wichtige Plattform für den Dialog im Bereich Rohstoffe und Energie.

Welche Impulse nehmen Sie aus Potsdam für die sachsenanhaltinischen Unternehmen mit?

Als wichtigen Ansatz sehe ich das Bekenntnis zur Kooperation im Klimaschutz, zu einer nachhaltigen und digitalisierten Rohstoffwirtschaft sowie zu einer verstärkten Kooperation bei Hightech-Rohstoffen. Auch die Bestrebungen die Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Rohstoffwirtschaft voranzutreiben und Versorgungssicherheit bei Rohstoffen für Zukunftstechnologien sicherzustellen, sind wichtig.

Zudem ist eine bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Kreislaufwirtschaft, Recycling und in der Beseitigung der Bergbaufolgen in Russland und Deutschland für uns im mitteldeutschen Wirtschaftsraum ein Thema. Haben wir doch solche Umbrüche direkt gestaltet und viele Unternehmen aus Sachsen-Anhalt können hier mit profunden Erfahrungen und Kompetenz punkten. Die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen aus der Energie- und Kreislaufwirtschaft und bestehende Verbindungen zwischen unseren Universitäten und Hochschulen mit Partnern aus Russland bieten also viele Fenster für eine strategische Orientierung auf Kooperation.

Nicht wenige Unternehmen aus Sachsen- Anhalt stehen traditionell in Beziehungen zu russischen Unternehmen, auch wenn in den letzten Jahren die wirtschaftlichen Beziehungen nicht leichter geworden sind. Insofern hat auch das 11. Rohstoff-Forum bestätigt, ein dauerhafter und gleichberechtigter Dialog miteinander bildet eine Basis für zuverlässige wissenschaftliche und unternehmerische Kooperationen.