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Dezentrale Energieversorgung als Alternative für Industrie und Stadtwerke
Im Ausstellungsschwerpunkt „Dezentrale Energievesorgung“ der HANNOVER MESSE stehen die dezentralen Technologien und ihre Rolle für das künftige Energiemarkt-Design im Fokus. Kraft-Wärme-Kopplung, Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Virtuelle Kraftwerke, Energiemanagement und Contracting sind Schwerpunktthemen der Energy, der anerkannten Plattform für die weltweite Geschäftsanbahnung in diesem Wachstumsmarkt. Ein Beitrag von Benjamin Low, Abteilungsleiter Energy bei der Deutschen Messe. Ein Beitrag von Benjamin Low, Abteilungsleiter Energy bei der Deutschen Messe.
Mit dem Grünbuch »Ein Strommarkt für die Energiewende« stellt die Bundesregierung Maßnahmen zur Diskussion, die die Stromversorgung sicherer und effizienter machen sollen. Im Ausstellungsschwerpunkt »Dezentrale Energieversorgung« auf der Energy stehen analog dazu dezentrale Technologien und ihre Rolle für das Energiemarkt- Design der Zukunft im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund der Diskussionen rund um das Grünbuch erwarten wir auf der Energy ein starkes Interesse an Lösungen für den Ausbau der dezentralen Energieversorgung. Diese spielen bei der Transformation der Energiesysteme eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Industrie interessiert sich immer stärker für die Nutzung innovativer Gesamtlösungen mit hocheffizienten Umwandlungstechnologien und Effizienzdienstleistungen, um dem Kostendruck zu begegnen.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die hocheffiziente Erzeugung von Wärme und Strom mit Gesamtwirkungsgraden von häufig über 90 Prozent. Für die Erzeugung industrieller Prozesswärme bieten Blockheizkraftwerke (BHKW) erweiterte Einsatzmöglichkeiten. Die industrielle Praxis hält dabei viele Nutzungsoptionen bereit. Bei der sogenannten „Heißkühlung“ wird zum Beispiel durch eine spezielle Auslegung der Wärmetauscher ein Temperaturniveau von 95° C erzeugt. Heißkühlung kommt vermehrt für industrielle Prozesswärme, beispielsweise in der Galvanik, zur Anwendung. Eine weitere Option bietet die Erzeugung von Dampf aus der bis zu 600° C heißen BHKW-Abgaswärme. Diese Methode wird bereits erfolgreich in fleischverarbeitenden Betrieben für Brühprozesse angewandt.
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung: Lösungen für bisher ungenutzte Potenziale
Üblicherweise wird Thermoöl in gas- oder ölbefeuerten Erhitzern aufgeheizt. Bei einem auf Tiefdruck spezialisierten Druckhaus hat sich ein Konzept bewährt, bei dem das Thermoöl mit dem BHKW-Abgasstrom auf rund 190°C erhitzt wird. Um die Gesamteffizienz des Systems weiter zu steigern, wird die Wärme des Abgasstroms und die Motorkühlwasserwärme zum Betrieb einer Absorptionskältemaschine genutzt, die daraus Kaltwasser (ca. 10° C) erzeugt. Die Kälte kommt in den Kühlwalzen am Ende des Tiefdruckprozesses zum Einsatz. Der vom BHKW erzeugte Strom deckt mehr als die Hälfte des produktionsbedingten Strombedarfs. Durch die Einsparungen beim Strombezug, bei der Thermoöl-Erhitzung und der konventionellen Kälteerzeugung liegt die Amortisationszeit dieses Konzeptes bei knapp 2 Jahren.
Vernetzung von dezentralen Anlagen zur Nutzung der Flexibilität dezentraler Strukturen
Neben hocheffizienten Technologien zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte rücken auf der Energy die Systemdienstleistungen für den sicheren Betrieb unserer Stromnetze immer mehr in den Fokus. Dezentrale Erzeugungsstrukturen erweisen sich mit ihrem systemimmanenten Flexibilitätspotenzial bei einer Kopplung zu virtuellen Kraftwerken als die idealen Partner für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit den Ausstellern der Bereiche Energiedienstleistungen (Contracting) sowie Energiehandel beziehungsweise Direktvermarktung von Strom bietet der Schwerpunkt »Dezentrale Energieversorgung « ein breites Informationsangebot.
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