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< Effizienz und Transparenz der deutschen Wasserwirtschaft: Welche Konzepte bietet die Branche?
30.04.2013 18:05 Alter: 12 yrs
Kategorie: Grüne Gase

Der stetige Impuls

Tilia ist der lateinische Name für den Lindenbaum. Ein Baum mit solidem Wurzelwerk, starkem Stamm, festen Ästen und beständigem Wuchs. Tilia, die Linde sie gedeiht und behauptet sich, wenn sie richtig gepflanzt und ständig und sorgfältig gepflegt wird. Diesem Leitprinzip fühlt sich die Tilia Umwelt GmbH aus Leipzig seit 2009 mit ihren innovativen Geschäftskonzepten verpflichtet. Bundesweit unterwegs auf den Arbeitsfeldern Energie, Umwelt, Wasser /Abwasser und Abfall erleben die Mitarbeiter bei vielen Projekten und Partnern die positive Resonanz der Geschäftsphilosophie: Entwickeln. Gestalten. Verändern. Zusammen wachsen. An einem Entwässerungsprojekt in Ostholstein zeigt Christophe Hug, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tilia Umwelt GmbH eine funktionierende Kooperation auf, die effektiv und nachhaltig ist.


Christophe Hug
Einsatz der Kanalkamera
Klärwerk Ratekau
Klärwerk Ratekau Fotos: Zweckverband Ostholstein

Ein klassisches Beispiel für das innovative Geschäftskonzept der Tilia Umwelt GmbH ist die gelungene Kooperation mit dem Zweckverband Ostholstein, wo im Geschäftsbereich Entwässerung bei mehreren parallel laufenden Prozessen messbare Effekte erzielt wurden. Sie reichen von verbesserter innerbetrieblicher Kommunikation über die Neuorganisation des Unternehmensbereichs und gründliche Renovierung von Anlagen bis zu sinnvollen Kostenoptimierungen durch effizientere Abläufe und zielgenauen Betriebsmitteleinsatz.

Zweckverband Ostholstein und Tilia Umwelt

Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) beliefert mit seinen rund 400 Beschäftigten Haushalte, Gewerbebetriebe und Kommunen mit Energie und Trinkwasser, kümmert sich um die Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung und sorgt für die Abfallbeseitigung sowie für die Wertstoffwirtschaft. 2011 sind zwölf Gemeinden dem ZVO beigetreten und drei Gebietskörperschaften schlossen Kooperationsverträge, darunter die Trinkwasserversorgung Oldenburg (Holstein). 

Verbandsdirektor Heiko Suhren bewertet das Gesamtergebnis von 2011 als zufriedenstellend, weiß aber, dass "weitere komplizierte Aufgaben" bevorstehen. "Ich bin sicher", sagte er bei der Verbandsversammlung, "dass die ZVO-Gruppe diese Herausforderungen im Team mit den Gremien und Mitarbeitern meistern kann." Darin hat er sicherlich die seit 2010 andauernde befristete Zusammenarbeit mit Tilia eingeschlossen.

Impulspartnerschaft

Die Tilia Umwelt GmbH mit Sitz in Leipzig wurde 2009 als Dienstleister für Kommunen und ihre Unternehmen, Energieund Wasserversorger sowie Industriebetriebe gegründet. Mit heute 30 Mitarbeitern gestaltet sie gewünschte und erforderliche Veränderungen, gibt Impulse für Erfolg und Effizienz und entwickelt Wachstum. Kern des Konzepts ist die Tilia- Impulspartnerschaft®.

Diese Form der Zusammenarbeit ist ein neuartiges Dienstleistungsprodukt, das die Tilia aus ihren Erfahrungen geformt und abgerundet hat. Die Impulspartnerschaft® kann als kommunal-private oder als privat- private Zusammenarbeit, als Unternehmensmodell oder als Projektmodell praktiziert werden. In der Impulspartnerschaft ® werden die Vorgaben der Kunden zielgerichtet, kundenorientiert, zuverlässig, entschlossen und gemeinsam umgesetzt - immer nach deren Wünschen und nur gemeinsam. Im Fokus steht die konsequente Umsetzung der übereinstimmend festgelegten Entwicklungsschritte. Daraus entsteht eine Interessenidentität, die ein transparentes, am Wert der Leistung orientiertes Vergütungsmodell zur Folge hat. Das Motto der Tilia Umwelt GmbH lautet: "Sie und wir gemeinsam. Entwickeln. Gestalten. Verändern. Zusammen wachsen." Maßgebliche Faktoren sind Langfristigkeit und Nachhaltigkeit sowie die ganzheitliche Herangehensweise durch gleichzeitige Betrachtung aller Dimensionen: technisch, wirtschaftlich, ökologisch, juristisch und organisatorisch. Der stetige Impuls schafft so Motivation.

Innovationsstrategie für die Kanalsanierung

Wie viele andere Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen muss der ZweckverbandOstholstein auf die sich verändernden Bedingungen der Abwasserentsorgung vorbereitet sein, die mit dem demografischen Wandel zusammenhängen. Zugleich muss er mit einer Besonderheit fertig werden, die ihn als Verband in einer ländlich geprägten Urlaubsregion kennzeichnet. 185 Kilometer Ostseeküste locken jedes Jahr 2,5 Millionen Gäste mit 14,5 Millionen Übernachtungen nach Ostholstein. Jährlich werden über sechs Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. In den Sommermonaten müssen die fünf zentralen Kläranlagen die doppelte Abwassermenge reinigen. "Eine besonders anspruchsvolle Aufgabe, die wir jede Feriensaison bewältigen", weiß Geschäftsbereichsleiterin Hanna Liedtke.

Wie eine Vielzahl anderer Abwasserentsorger steht der ZVO mit seinem Bereich Entwässerung vor grundlegenden systemischen Veränderungen:

· Rückgang der Trinkwasser-/ Abwassermengen, 

· Zunehmende technische, ökologische und regulatorische Anforderungen an die Betriebsführung, 

· Steigende Anforderungen der Kunden, Marktpartner, gesellschaftlichen Interessengruppen und Anteilseigner an Kundenservice und Servicequalität

· Erhöhte spezifische Betriebskosten in allen Bereichen,

· Anpassung der Investitionsstrategie an die technischen Anforderungen, aber auch an den zu erwartenden demografischen Wandel und an die vorhersehbaren meteorologischen Veränderungen sowie an die Finanzierbarkeit,

· Angepasste Personalentwicklung vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen, der Zunahme der Anforderungen und zunehmend komplexer Aufgaben.

Hierfür gibt es kein Patentrezept, aber patente Lösungen. Der ZVO Entwässerung erarbeitete im Zusammenwirken mit dem integrierten Tilia Umwelt GmbH-Team eine nachhaltige Investitionsstrategie für die Kanalsanierung. Auf der vorhandenen Datenbasis wurde nach bestimmten Kriterien - Alter, baulicher Zustand, Störungen, Spülintervalle - der Handlungsbedarf ermittelt, in welcher Reihenfolge das Schmutzwasser-Kanalnetz langfristig renoviert wird. Gleichzeitig wurde festgelegt, welche Netze zuerst in Stand gesetzt werden. Derzeit wird diese Investitionsstrategie auf die Pumpenwerke ausgedehnt. Dabei wird nicht nur berücksichtigt, wo bei steigendem Kostendruck investiert werden kann, sondern es werden auch alle Möglichkeiten zur Optimierung der Betriebskosten und zur Einsparung von Ressourcen ausgelotet. Um diese Projektschritte umzusetzen, werden Gruppengespräche geführt, es wird Fachwissen zusammengeführt und wenn nötig, wird nachgeschult. Personalressourcen werden so zielgerichteter genutzt, Schnittstellenprobleme werden nach und nach beseitigt. Mit einem monatlichen Berichtscockpit wurde die Transparenz technischer und kaufmännischer Daten hergestellt, die Mitarbeiter sind bei klarer Führung in die Entscheidungsprozesse einbezogen.

Und für 2013 sind reichlich Ideen vorhanden. Beispielsweise geht es um die weitere energetische Optimierung der Anlagen, die Erhöhung der Faulgasproduktion und -verwertung auf den Kläranlagen, um die Optimierung der Pumpenwerke und ein langfristiges Erneuerungskonzept für die Großfahrzeuge. 

Der Zweckverband Ostholstein und die Tilia Umwelt GmbH sind eine produktive Symbiose eingegangen, deren Ergebnisse sich schon vor Ablauf der Projektzeit sehen lassen können.

Opens external link in new windowIm Internet: www.tilia-umwelt.com