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Das Wetter bestimmt unser Handeln
Von Allokation über Kraftwerkssteuerung bis zum Trading - die Vielfalt der Themen, bei denen Wetterdaten eine Rolle spielen, hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Parallel dazu steigt die Nachfrage nach unabhängigem meteorologischem Wissen.
themen|:magazin im Gespräch mit Alexander Lehmann, Diplom-Meteorologe, TV-Wetterexperte und Geschäftsführer der Meteomind GmbH, München zum Thema Wettervorhersagen und dem Bezug zur Energiewirtschaft.
Herr Lehmann, worin liegt die Bedeutung von Wetterprognosen für die Energiewirtschaft?
Das Wetter ist umrankt von Mythen, Bauernregeln und zugleich ungeheuer faszinierend. Es macht, was es will – und das nicht nur im April. Aber: Wir sind dem Wetter zum Glück nicht hilflos ausgeliefert. Prognosen sind heute deutlich treffsicherer als noch vor 5 oder 10 Jahren. Vorhersagen für PV und Wind – unverzichtbarer Bestandteil in den Bereichen Erzeugung, Netzsteuerung, Handel/Direktvermarktung sowie Kraftwerkseinsatzplanung - sind keine Glaskugelprodukte, sondern heutzutage hochwissenschaftliche Dienstleistungen. Wie wichtig solche Prognosen sind hat nicht zuletzt die Situation rund um die partielle Sonnenfinsternis im März dieses Jahres gezeigt.
Sie beschäftigen sich insbesondere mit Prognosesystemen, warum?
Ob im Trading-, im Netz- oder in anderen Energiebereichen, Wetterprognosen sind bares Geld wert - wenn sie denn gut sind. Das gilt für Wind- und Solarleistungsprognosen ebenso wie für die klassischen Temperaturprognosen. Anbieter von solchen Dienstleistungen gibt es mittlerweile mehr als ein Dutzend, allerdings ist deren Qualität sehr unterschiedlich. Anders ausgedrückt, die Stärken und Schwächen und die daraus resultierende Prognosegüte variiert von Anbieter zu Anbieter, und außerdem von Produkt zu Produkt. Der Qualitätsführer im Bereich Wind ist beispielsweise nicht automatisch der beste Anbieter für Solarprognosen.
Entscheidend ist, die unterschiedlichen Stärken der Prognosesysteme so zu kombinieren, dass die bestmögliche Lösung entsteht - individuell auf die Bedürfnisse der Energieerzeuger und -versorger zugeschnitten. Deshalb ist unsere Vorgehensweise, die Optimierungsrandbedingungen gemeinsam zu definieren und anschließend die unterschiedlichen Intelligenzen derart zu bündeln, dass der Energieversorger den größtmöglichen Nutzen aus den Daten ziehen kann. Wir sprechen hier von der intelligenten Kombi-Box im Bereich der Prognosesysteme für die Energiewirtschaft.
Man kennt Sie in der Energiewirtschaft als Experten für meteorologisches Consulting, was steht hinter diesem Leistungsangebot?
Wir helfen dabei, die aus energiemeteorologischer Sicht vorhandenen Optimierungspotenziale voll auszuschöpfen. Hierbei analysieren wir den Status Quo und unterstützen Energieversorgungsunternehmen mit unterschiedlichen Lösungsvorschlägen – jeweils in Abhängigkeit der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
www.meteomind.de