Nachricht

< enercity baut den App-Store der Energiewirtschaft
24.04.2019 13:44 Alter: 6 yrs

Chancen diskutieren und Innovationen vorantreiben

Bereits seit 23 Jahren zeichnet sich die Euroforum-Jahrestagung „Stadtwerke“ als der Treffpunkt für die Führungsebene kommunaler Unternehmen aus. Hochaktuelle Themen, informative Beiträge und kompetente Redner sind ein Markenzeichen dieses Community-Treffs. Der digitale Wandel zwingt Stadtwerke, sich für die Zukunft neu aufzustellen und neue Geschäftsmodelle zu entwerfen.


Dies wird auch der Leitgedanke der Jahrestagung „Stadtwerke 2019“ sein. Ein Beitrag von Ingela Marré, Conference Director, Euroforum Deutschland GmbH, Düsseldorf

Foto: Dietmar Gust / Euroforum

Stadtwerke sind heute viel mehr als reine Energieversorger: Sie sind Digitalversorger, Plattformunternehmen und Smart-City-Partner – oder sagen wir besser, sie sind auf dem besten Weg dorthin. Stadtwerke können durchaus Treiber einer neuen Energie- und Lebenswelt sein.

Es ist eine beeindruckende Aufholjagd, die die Branche in den letzten Jahren hingelegt hat: Dass Business as Usual keine Option ist, sondern Transformation, Kulturwandel und Digitalisierung das Geschäft der Zukunft treiben, haben inzwischen nicht nur die großen, sondern auch die kleineren Stadtwerke verstanden.

Auf der Basis neuer Technologien wie RPA, Data Science, KI und IoT werden neue kundenzentrierte Geschäftsmodelle entwickelt und teils bereits in den Markt gebracht. Traditionelle Prozesse werden grundsätzlich in Frage gestellt und die eigenen Mitarbeiter auf die neuen Herausforderungen vorbereitet. Trotz großen Veränderungswillens in der Branche ist das Ziel noch lange nicht erreicht. Es gilt, am Ball zu bleiben, Chancen zu erkennen und den Wandel weiterhin aktiv voranzutreiben.

Neue Auflage einer bewährten Kommunikationsplattform

Chancen diskutieren und Innovationen vorantreiben – so lautet der Leitgedanke der Euroforum Stadtwerke Tagung, die am 7. und 8. Mai 2019 in Berlin stattfindet. Bereits im 23. Jahr treffen sich Entscheider, Vordenker und auch Querdenker, um die aktuellen strategischen Weichenstellungen zu diskutieren.

Die Jahrestagung hat sich zu einer zentralen Plattform für den Austausch auf höchster Ebene etabliert: Die Macher der Stadtwerke- Branche diskutieren über aktuelle Themen, geben Impulse für die strategische Ausrichtung der kommunalen Unternehmen und teilen mit den Teilnehmern ihre Visionen und praktischen Erfahrungen. Vier Themenkomplexe werden in diesem Jahr die Diskussion in Berlin bestimmen.

Die neue Identität der Stadtwerke

Bei allem Bestreben nach Veränderung muss sich jedes Stadtwerk zunächst mit der eigenen Identität auseinandersetzen: Was macht die DNA eines kommunal geprägten Unternehmens aus? Wie lassen sich Transformation, Sicherung des Kerngeschäfts und innovative Geschäftsmodelle unter einen Hut bringen, um damit die eigene Existenz in Zeiten von Google, Amazon & Co. zu sichern?

Die Positionierung am Energiemarkt der Zukunft und die interne Aufstellung in sich wandelnden Zeiten stehen weiterhin hoch im Kurs. Hier sind die Möglichkeiten und Chancen für kleinere und größere Stadtwerke sehr unterschiedlich und sie müssen auch entsprechend herausgearbeitet werden. Es gilt, im Energiemarkt und in der Region eigene Akzente zu setzen und den USP des eigenen Unternehmens zu identifizieren.

Die Anforderungen, die insbesondere die Kommunen stellen, geben neue Leitplanken. Waren Stadtwerke in der Vergangenheit in erster Linie für die reine Daseinsvorsorge zuständig, sind sie inzwischen erste Anlaufstelle für die Kommune, um die Digitalisierung der Stadt voranzutreiben – es wäre fahrlässig, diese Chancen nicht zu ergreifen und die Führungsrolle anderen zu überlassen.

Stadtwerke als Wegbereiter zur Smart City

In vielen Regionen tun sich Stadtwerke als Wegbereiter zur klimafreundlichen Smart City hervor. Durch die Implementierung von dezentralen Erzeugungsstrukturen mit Erneuerbaren Energien und Speichermöglichkeiten legen sie einen wesentlichen Grundstein für einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensraum.

Sie fungieren aber auch als digitale Schnittstelle zur Kommune, stellen und betreiben wichtige Versorgungsinfrastruktur und treiben eigene Smart-City-Anwendungen voran. LoRaWAN-Funknetze, Smart-Mobility-Lösungen, digitales Baustellenmanagement und digitales Siedlungsmanagement sind nur einige erste Beispiele, wie Stadtwerke das partnerschaftliche Miteinander mit der Kommune ausgestalten können.

Diesem Engagement wird auch mit dem diesjährigen Stadtwerke Award 2019 Rechnung getragen: Dieser zeichnet Strategien und Projekte aus, die die Rolle der Stadtwerke in der Lebens- und Arbeitswelt von morgen definieren. Nicht nur die Menge der Bewerbungen, sondern auch die durchgehend hohe Qualität der eingereichten Projekte, unterstreicht die praktische Relevanz des Themas.

Kundenzentrierung, Kundenansprache, Kundenschnittstelle digital besetzen

Nicht aus den Augen verlieren darf das Stadtwerk sein Kerngeschäft rund um den Kunden: Der Kunde, seine Wünsche und Bedürfnisse werden mit dem neuen Schlagwort Kundenzentrierung zusammengefasst. Durch die Digitalisierung rückt er immer stärker in den Fokus und allen Beteiligten ist längst klar: Mit einer schicken App allein ist es noch nicht getan.

Kunden erwarten echte digitale Mehrwerte, wie sie es etwa von Google oder Amazon gewohnt sind. Stadtwerke haben seit jeher einen direkten Kontakt zum Kunden, die damit verbundenen Möglichkeiten wurden bisher aber kaum genutzt. Daher ist es entscheidend, eine digitale Vertriebsstrategie zu entwickeln, in der automatisierte Prozesse, die digitale Kundenansprache und datengestützte Produkte eine entscheidende Rolle spielen werden. Aber nicht vergessen: Der Dialog mit dem Kunden muss weiter forciert werden! Denn er entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der Vertriebsstrategie.

Verleihung des Stadtwerke Award 2018: Ingela Marré und Dr. Alfred Kruse, Geschäftsführer Stadtwerke Burg | Foto: © Euroforum / Dietmar Gust

Beschaffungsstrategien auf dem Prüfstand: Preise, Plattformen und Risikomanagement

Diverse Pleiten neuer Energieanbieter zeigen: Die Beschaffungsstrategien der vergangenen Jahre gehen heute nicht mehr auf. Steigende Preise, zunehmende Risiken und erhebliche Kostensteigerungen werden zu ernstzunehmenden Herausforderungen. Alle Stadtwerke sind gefordert, ihre Beschaffungsstrategie auf den Prüfstand zu stellen.

Auch hier hält die Digitalisierung Einzug: Plattformen und digitale Angebote bieten Mehrwerte, die nicht ungenutzt bleiben sollten. Welche neue Strategie sich für das eigene Unternehmen eignet, hängt entscheidend von der Risikobereitschaft und dem Wunsch nach Eigenverantwortlichkeit ab. Auch für kleinere Stadtwerke gibt es heute zahlreiche Alternativen zur klassischen Vollversorgung. Und: Das Gros der Marge steckt bereits in einem guten Einkauf.

Fazit

Die Branche muss von Anpassung zur Gestaltung umschalten – so beschrieb der Vorstandsvorsitzende der EnBW, Dr. Frank Mastiaux, bereits im Januar beim Handelsblatt Energie-Gipfel die Herausforderungen der gesamten Energiebranche. Dies gilt auch für die Stadtwerke: Ihre Rolle im Markt zu definieren, die positive Wahrnehmung beim Kunden herauszuarbeiten und die Wandlung zum Digitalversorger zu meistern, das sind aktuelle Trends, die für spannende Diskussionen in den nächsten Wochen und Monaten sorgen werden. Die Stadtwerke-Tagung wird die passende Plattform für den Austausch bieten.

Weitere Informationen unter: Opens external link in new windowwww.euroforum.com, Opens external link in new windowwww.stadtwerke-tagung.de