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Breitband ist ein Geschäftsmodell
Die Stadtwerke Schwedt an der Oder haben sich bereits im Jahr 2007 der landesweiten Breitbandinitiative angeschlossen, um den sogenannten „weißen Flecken“ den Kampf anzusagen. In den Glasfaser-Netzausbau wurden bisher rund 16,5 Mio. Euro investiert, fast ausschließlich ohne Fördermittel.
Heute werden in vielen Orten der Uckermark Doppelflats zum Telefonieren und Surfen mit bis zu 50 Mbit/s angeboten, im eigenen Breitbandkabelnetz im Schwedter Stadtgebiet sogar bis zu 100 Mbit/s. Wir fragten Helmut Preuße, Geschäftsführer der Stadtwerke und Vorsitzender der VKU- Landesgruppe Berlin-Brandenburg zum aktuellen Stand des Geschäftsfeldes Telekommunikation.
Herr Preuße, warum haben Sie den Breitbandausbau als Geschäftsfeld forciert?
Wir verstehen uns nicht nur als klassischer Energieversorger, sondern als Dienstleister mit einer zeitgemäßen Produktpalette, die von Strom, Wärme und Kälte, bis hin zu Telefon- und Internetangeboten sowie Mobilfunk reicht. Neben dem Energiebereich bildet die Dienstleistung Telekommunikation einen wichtigen Pfeiler im Unternehmen.
Trotz starkem Wettbewerb und Preisdruck, verzeichneten wir einen Kundenzuwachs bei Telefon anschlüssen von 6,2 %, bei Internetanschlüs sen von 8,5 % und konnten weitere Kunden aus neuen Netzgebieten gewinnen. Die Strategie, in die Fläche zu wachsen und alles aus einer Hand anzubieten, zahlt sich weiter aus.
Wie begegnen die Stadtwerke dem Trend der Digitalisierung aller Lebensbereiche?
Das Thema Digitalisierung in der Daseinsvorsorge nimmt immer mehr Fahrt auf und ist bei den Bürgern längst angekommen. Wir verfolgen das Thema aufmerksam und entwickeln neue Angebote und Geschäftsmodelle, wie gerade unser neues Produkt SDT SMART HOME. Dies ist eine ganzheitliche Lösungsplattform für ein vernetztes und energieeffizienteres Zuhause. Ziel ist, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Sicherheit zu erhöhen und die Energie effizient zu nutzen. Neben Komfort und Sicherheit schaffen wir auch - im Hinblick auf den demografischen Wandel - grundlegende Infrastrukturen zur Realisie rung des zukünftigen „dritten Gesund heitsstandorts“ im Sinne der eigenen vier Wände.
Komfortabel und modern wohnen, indem man Lampen, Jalousien und Zimmer temperaturen steuert und regelt, sicherer leben, indem man Tür- und Fenstersensoren anbringt oder seinen Haushalt auch effizienter gestaltet, alles das ist mit dem SDT SMART HOME möglich. Es soll der erste Einstieg in ein intelligentes Zuhause sein.
Im September besuchte das Breitbandbüro des Bundes die Stadtwerke, aus welchem Anlass?
Hier spielte der weitere Netzausbau in der Fläche eine wichtige Rolle. Noch in diesem Jahr beginnen wir mit dem weiteren Ausbau schneller Breitbandnetze in der Region und wollen dabei natürlich mit möglichen Fördermitteln vom Bund und Land den Bürgern schnelles Internet bringen.
Gemeinsam mit der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft haben wir zum Beispiel bereits die Voraussetzungen geschaffen, die Busse im Regionalverkehr mit freiem WLAN auszustatten, so dass die Fahrgäste auch unterwegs online sein können. Dies hatte sich auch bis Berlin herumgesprochen.
Ziel des Treffens war es ebenfalls, alle Akteure rund um das Thema Breitband an einen Tisch zu bringen und in einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zu treten. Wir konnten die Ausbaustrategie der Stadtwerke erläutern und einen Überblick zum aktuellen Nachhole- bedarf in der Region geben.
Dies betrifft die weiterhin unzureichende Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsnetzen im ländlichen Bereich und die besonderen Herausforderungen für die Telekommunikationswirtschaft.
www.stadtwerke-schwedt.de