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Bausteine für ein effizientes Verteilernetzmanagement
GE Energy Management und die Telekom-Tochter T-Systems werden künftig enger zusammenarbeiten. Das gaben beide Unternehmen anlässlich der Messe E-world energy & water in Essen bekannt. GE (NYSE: GE) und die Deutsche Telekom AG bündeln ihre Expertise für Informations- und Kommunikationstechnik sowie Mess- und Netztechnologien, um neue Lösungen für intelligente Stromnetze anzubieten.
Wir sprachen zum Thema mit Cavin Pietzsch, General Manager für den Geschäftsbereich GE Energy Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Herr Pietzsch, auf der diesjährigen Messe E-world energy & water wurde über eine verstärkte Zusammenarbeit von GE und Deutsche Telekom informiert. Was ist der Hintergrund?
Mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 15,32 Minuten im Jahr 2013 verfügt Deutschland über das zuverlässigste Energieversorgungssystem der Welt. Dies ist nicht zuletzt auf die hohen technologischen Standards der deutschen Netzbetreiber zurückzuführen.
Doch die Energiewende hat bereits begonnen, den deutschen Energiemarkt drastisch zu verändern. In allen Bereichen, von der Erzeugung und Speicherung über die Übertragung und Verteilung von Energie bis hin zu den Verbrauchern, werden digitale Lösungen unser Energiesystem optimieren und Kosten reduzieren.
Durch die konstante Zunahme dezentraler Einspeisung wächst die Anforderung, diese effizient in die Verteilernetze zu integrieren. Informations- und Kommunikationstechnik so wie Mess- und Netztechnologien müssen hier Hand in Hand gehen. Denn die stetig steigende nicht regelbare Einspeisung Erneuerbarer Energien in die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze stellt Netzbetreiber schon heute vor neue Herausforderungen an einen sicheren und gleichzeitig effizienten Netzbetrieb. Ganzheitliche Systemlösungen für intelligente Verteilernetze sind deshalb mehr als gefragt. So gesehen ist das Zusammenspiel zwischen Informations- und Telekommunikationstechnologien letztlich ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Energiewende und die Versorgungssicherheit.
Und warum nun die Zusammenarbeit mit der Telekom?
Unsere Zusammenarbeit ist auf die eben skizierten Herausforderungen die richtige Antwort. Wir freuen uns, mit der Deutschen Telekom einen starken Partner für die Verwirklichung intelligenter Verteilernetze und eine stärkere Automatisierung der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette gewonnen zu haben und dadurch noch näher am Kunden zu sein. Mit GE und der Deutschen Telekom kombinieren zwei starke Partner ihr Know-how und ihre Erfahrung, um Verteilernetzbetreiber durch ein kosteneffizientes und zuverlässiges Lösungsportfolio zu unterstützen.
GE bringt die Expertise für Energienetze ein, vom Planen und Verwalten über das Steuern und Automatisieren in Echtzeit bis zum Erweitern
dieser Netze. Die Deutsche Telekom ergänzt
das Know-how zum Übertragen und Verarbeiten von Massendaten aus digitalen Stromzählern sowie die Kompetenz für den Betrieb
von hochsicheren Rechenzentren in Deutschland. GE und die Deutsche Telekom bündeln dafür ihre Expertise in den Bereichen Informations-, Mess- und Netztechnologien, um Netzbetreiber bei einem kosteneffizienten Umbau der Energieinfrastruktur zu unterstützen.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, Erzeuger und Verbraucher zuverlässig und effizient in die Versorgungsnetze der Zukunft zu integrieren und dabei gleichzeitig den rechtlichen und technischen Vorgaben gerecht zu werden.
Wie wird sich die Zusammenarbeit konkret gestalten?
Mit der Partnerschaft legen beide Unternehmen ihre vorhandenen Kompetenzen zusammen und generieren so Mehrwert für den Kunden. GE bringt wie erwähnt Expertise und Automatisierung von Energienetzen mit, die Deutsche Telekom das Know-how im Verarbeiten von Massendaten sowie die Expertise für den Be trieb zertifizierter Hochsicherheitsrechen zen tren in Deutschland unter Einhaltung der ISO 27001 und IT-Grundschutzzertifizierung.
Das Smart-Metering-Angebot der Deutschen Telekom in Verbindung mit den Smart-Grid- Technologien von GE ermöglichen es Energieunternehmen, ihre Verteilernetze besser an die neuen Anforderungen dezentraler Ener giesysteme anzupassen. So werden Ver teil er netze unter Einhaltung der IT-Security-Richt li nien transparenter, berechenbarer und damit das Energiesystem insgesamt stabiler und flexibler.
Die Partnerschaft beschreibt vier technologische Bausteine für ein effizientes Verteiler netz management. Können Sie uns einen der Bausteine skizzieren?
Die Partnerschaft beschreibt vier technologische Bausteine für ein effizientes Verteilernetzmanagement. Können Sie uns einen der Bausteine skizzieren? Ich würde hier das Asset Control Lösungspaket herausgreifen. Mess-, Regel- und Kommu nikationstechnik sind wesentlich für die Automatisierung und Steuer ung von Verteilernetzen und somit ein fundamentaler Baustein für einen effizienten Netz betrieb. Smart Devices ermöglichen einen Überblick über den Zustand der Verteilernetze, insbesondere auf der Niederspannungsebene, und sind damit der erste Schritt hin zu einem aktiven Netzmanagement.
Hierzu zählen unter anderem solche Messsysteme, mit denen Netz betreiber künftig Transparenz über Last flüsse in den Nieder- spannungsnetzen erhalten.
Eine kostengünstige Möglichkeit zur Erfassung des Zustands an kritischen Punkten im Netz bietet unsere Multilin DGCM Field RTU. Diese besonders kompakte Lösung wurde speziell für die einfache Installation in Neu anlagen und für die Nachrüstung in bereits vor handenen Anlagen entwickelt. Über wachungsgeräte für betriebskritische Anlagen dienen dazu, die Grundlage für eine zustandsbasierte Wartung zu schaffen.
Das Asset Control Lösungspaket geht davon aus, Intelligente Messsysteme als Daten lieferant für Netzleitsysteme einzusetzen. Schon heute führen Multidirektionale Strom flüsse zu einer stark steigenden Anzahl von Netz- änderungen und Schaltaktivitäten. Dadurch entsteht die Notwendigkeit, auch Nieder- spannungsnetze in Echtzeit zu überwachen und zu steuern.
Mit dem integrierten Netzleit- und Betriebsführungssystem PowerOn Advantage wird Verteilernetzbetreibern eine systemgestützte aktive Netzbetriebsführung über alle Span nungsebenen ermöglicht. Netzzustands mel dungen in Verbindung mit Lastdaten intelligenter Messsysteme können in Echtzeit verarbeitet und analysiert werden. Durch die nahtlose und vollständige Integration verschiedener Komponenten unterstützt das System u. a. eine schnelle Störungs- und Fehler erkennung oder die Freischaltung und Wiederherstellung der Ver sorgung im Falle einer ungeplanten Unterbrechung.
Gleichzeitig können durch digitale Schalt briefe in Verbindung mit mobilen Endgeräten der Servicetechniker die zunehmende Anzahl von Schaltvorgängen automatisiert und so die Versorgungssicherheit erhöht und die Be triebskosten gesenkt werden. Dies führt zu einer Steigerung von Transparenz und Effi zienz im Netzbetrieb.
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